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IT-Riese IBM hat in seiner bislang grössten Ankündigung dieses Jahres mehr als fünfzig neue und verbesserte Server- und Speichersysteme präsentiert. Diese sollen die Anwenderunternehmen dabei unterstützen, aus der meist grossen Fülle ihrer Daten Geschäftsentscheidungen schneller abzuleiten und rasch neue IT-Services bereitzustellen, wenn sich entsprechende Geschäftschancen auftun.

Die neuen Lösungen umfassen kostengünstige Analytik-Systeme, automatisierte Werkzeuge für die Implementierung von Sicherheits- und Compliance-Standards sowie Starter-Lösungen für den Aufbau von Private Clouds. Ziel der umfangreichen Ankündigung ist es nach Angaben von Big Blue mit Hauptsitz in Armonk im US-Bundesstaat New York, das Problem der weiter stark wachsenden Datenmenge aus der erhöhten Nachfrage nach IT-Services sowie der beschränkten IT-Ressourcen in den Griff zu bekommen.

Der für die Produkteinführungen zuständige IBM-Manager Andreas Wodtke, Vice President Systems & Technology Group, ist überzeugt, dass Computer-Hardware nicht in einem "Commodity-Nebel" verschwinden werde: Angebote auf verschiedenen Leistungsebenen werden auch weiterhin gefragt sein und von IBM bedient werden: "Hardware bleibt auch im Zeitalter der Cloud eine zentrale Basis für innovative Infrastrukturlösungen, da sowohl im Eigenbetrieb als Private Cloud wie auch im Provider-Umfeld innovative, zukunftssichere Lösungen gefragt sind."

Nach Beobachtungen von IBM geraten Organisationen leicht in Situationen, in der aufgrund starrer IT-Infrastrukturen und dem Fehlen verlässlicher Daten nur reaktiv oder anhand risikobehafteter Informationen Entscheidungen getroffen werden. Versuche, diese Situation durch zusätzliche IT-Investitionen zu bewältigen, würden aber oft in einer noch stärker ausfransenden und teureren Infrastruktur münden.

Vor diesem Hintergrund will IBM Kunden mit seinen Lösungen für Business Analytik, mit integrierten Speicherkonzepten, optimierten Systemen und stärker virtualisierten Rechenzentren im Rahmen seines Smarter-Computing-Ansatzes ansprechen. Bei über fünfzig Neuerungen ist eine übersichtliche und umfassende Aufstellung kaum möglich. Im Folgend werden daher die wichtigsten stichpunkartig vorgestellt.

Daten-Analyse annähernd in Echtzeit

Organisationen, die sehr grosse Datenmengen nützen, müssen diese auch in Echtzeit auswerten können, um Geschäftsentscheidungen begründet zu treffen. IBM stellt deswegen neue Einstiegs-Business-Analytik-Systeme, Akzeleratoren für Business Analytik und erweiterte Speicherlösungen vor.

- Der IBM DB2 Analytics Accelerator integriert die Netezza Data-Warehouse-Appliance in das IBM zEnterprise Mainframe-System. Ziel sind schnellere Analytik-Antworten. Die Kombination aus Netezza- und System-z-Technologien ermöglicht es laut IBM, Online-Transaktionsverarbeitungssysteme (OLTP) mit der Analytik in einer Plattform zu verschmelzen. Business-Intelligence-Aufgaben sollen sich so schnell erledigen lassen.
- Die Appliances IBM Smart Analytics System 9700 und IBM Smart Analytics System 9710 bieten eine End-to-end Data-Warehouse- und BI-Lösung auf dem IBM zEnterprise-Mainframe-System. Die neuen Systeme können einen Datenverteil-Hub, Transaktions-Analytik-Plattformen und modernisierte Reportingsysteme unterstützen oder als Rahmen für umfassende Aufgaben der vorausschauenden Analyse (Predictive Analysis) dienen.
- Das IBM Power7-Prozessor-basierende IBM Smart Analytics System 7710 und das x86-basierende IBM Smart Analytics System 5710 sind All-in-one-Systeme auf einem Server, die Analytik- und Reportingservices schnell und nach Angaben von IBM annähernd zum halben Preis vorheriger, vergleichbarer integrierter Lösungen bieten.

Neues an der Speicherfront

- Das IBM Storwize V7000 Midrange-Plattenspeichersystem soll den Speicherbetrieb mit file- und blockbasierter Speicherung auf einem System mit einem leicht verständlichen GUI vereinfachen. Es beherrscht die automatische, policybasierte Verschiebung von Dateien auf den gewünschten Laufwerkstyp, um so die Administration einfacher und günstiger zu machen.
- Der IBM System Storage DS8000 Release 6.2 Enterprise-Plattenspeicher bietet jetzt noch höhere Leistung und gesteigerte Gesamtkapazität sowie Optimierungsmöglichkeiten. Damit können unterschiedliche Workloads effizient und automatisch ohne Administratoreinbindung verwaltet werden.
- Der IBM XIV Storage System Gen3 Enterprise-Plattenspeicher wurde im Juli mit erweiterten Hardware-Upgrades für anspruchsvolle Workloads vorgestellt. Jetzt ergänzt IBM den Support für 3-TByte-Laufwerke, die die Gesamtkapazität um bis zu 50 Prozent und die nutzbare Kapazität auf 243 TByte pro Rack erhöhen.

Cloud-Tools

Auch für den Aufbau von Clouds bei Kunden hat IBM eine Reihe Infrastruktur-Lösungen angekündigt.
- Das IBM Starter Kit for Cloud etwa ist Teil der Lösung IBM SmartCloud Entry. Es wird als Baustein zur Schaffung von Private Clouds auf virtualisierter System-x- und Power-Systems-Hardware positioniert.
- Die zEnterprise Starter Edition for Cloud will Anwenderfirmen eine Entry-Level Infrastruktur als Service (IaaS) im Cloud-Bereitstellungsmodell für Linux auf System z mit dem Tivoli Provisioning Manager bieten. Diese "Cloud in a Box" erweitert das Thema Enterprise Cloud mit zentralisiertem Management des gesamten zEnterprise-Systems.
- Die IBM BladeCenter Foundation for Cloud kombiniertt Server, Speicher, Netzwerk und eine Managementlösung. Sie erlaubt Kunden die schnelle Schaffung einer x86-basierten Cloud-Umgebung bei hoher Skalierbarkeit.
- Die IBM Active Cloud Engine skaliert Cloud-Filesysteme durch die Ablage von Files dahin, wo sie benötigt werden. Sie verbessert das Management und die Effizienz von Cloud Storage erheblich. Die Hardware-Grundlagen für globale Clouds sind mit dem IBM Scale-Out Network Attach Storage (SONAS) und für mittelgroße Clouds über das Storwize V7000 Unified System gegeben.

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