Walking Man von Jonathan Borofsky vor der Münchner Rück in München (Bild: Sven Teschke, Lizenz  Creative Commons CC-by-sa-3.0 de)

Der Markt für Versicherungen gegen Cyber-Angriffe wird sich nach Schätzungen der Münchener Rück in den nächsten beiden Jahren mehr als verdoppeln. Der weltgrösste Rückversicherer sieht das Prämienvolumen derzeit bei rund vier Milliarden Dollar. Davon entfallen bisher 90 Prozent auf die USA. Bis 2020 sollen daraus 8,5 bis neun Milliarden Dollar werden – vor einem Jahr hatte die Münchener Rück noch bis zu zehn Milliarden für möglich gehalten. Ausserhalb der USA dürfte der Markt nach ihren Erwartungen erst im nächsten Jahrzehnt anziehen. 2025 soll rund die Hälfte der weltweiten Prämien von dann 20 Milliarden Dollar aus anderen Weltregionen kommen.

Der weltgrösste Rückversicherer kommt in diesem Jahr auf ein Cyber-Prämienvolumen von mehr als 400 Millionen Dollar, vier Mal so viel wie vor fünf Jahren. Der für die Rückversicherung zuständige Vorstand Torsten Jeworrek widersprach Kritik von grossen Industrieunternehmen, die Versicherer hielten sich in dem wachsenden Geschäft zu sehr zurück. Er räumte aber ein, dass die Branche noch zu wenig Erfahrung mit dem Risiko habe: "Wir sehen die Nachfrage der Kunden, aber wir lernen noch." Dazu kommt, dass sich Angriffe auf Computersysteme und Internet-Steuerungen oft weltweit auswirkten.