So sieht die Unity Card aus (Bild: zVg)

Mit der "Unity Card" haben die belgischen Fintechs Loyaltek und Paynovate in Reaktion auf Covid-19 ein bargeldloses Zahlungsmittel aufgelegt, das es Behörden erleichtern soll, die schnelle finanzielle Unterstützung von Bevölkerungsgruppen, welche von der Pandemie am stärksten betroffen sind, zu gewährleisten. Hierzu zählen Menschen, die für Nahrungsmittel und weitere Produkte des Grundbedarfs derzeit nur schwer aufkommen können sowie Organisationen, die aufgrund vorübergehender Schliessungen in eine wirtschaftliche Schieflage geraten sind. Abhängig vom verfolgten Ziel, lasse sich die Debitkarte somit nutzen, um humanitäre Nothilfe zu leisten oder die lokale Wirtschaft anzukurbeln, so die beiden Unternehmen.

Die wie übliche Debitkarten an Zahlungsterminals funktionierende Unity Card ermögliche es Kommunen somit, zielorientierte und wirksame sozioökonomische Massnahmen umzusetzen, heisst es in der Aussendung dazu weiters. Die Höhe des zur Verfügung gestellten Guthabens und des konkreten Verwendungszwecks – ob ausschliesslich für den Lebensmitteleinkauf oder die Zahlung in existenzbedrohten lokalen Unternehmen - lasse sich im Vorfeld exakt festlegen. In letzterem Fall sollen die Mittel nur ausgewählten Betrieben, beispielsweise Hotels, Restaurants, Bars, Coiffeur- oder Kleidergeschäften, Baumärkten etc., zugute kommen. Die zweckgebundene Verwendung stelle sicher, dass das Geld nicht gespart, an Familienangehörige im Ausland überwiesen oder für Online-Transaktionen eingesetzt werde.

Die in ganz Europa in kürzester Zeit lieferbare und einmalig oder wiederholt mit jedem beliebigen Geldbetrag aufladbare Unity Card wird Kommunen derzeit kostenfrei angeboten, betonen Loyaltek und Paynovate. Die Überwachung und Analyse der Kartennutzung, eine Anpassung des Verwendungszweckes oder andere Administrationsaufgaben werden demnach in Echtzeit über das hierfür bereitstehende Extranet erledigt.

Jede Gemeinde könne desweiteren selber frei bestimmen, wie lange die auf Wunsch vom Design her individualisierbare Karte gültig sein soll und die Gültigkeitsdauer je nach Lage und Bedarf verkürzen oder verlängern. Ebenso könnten die zuständigen Behörden entscheiden, ob die Unity Card direkt an die Bezugsberechtigten versandt werden soll oder sie diese lieber selber ausgeben möchten. Gleiches gelte für die Betreuung der Karteninhaber, die entweder von Loyaltek übernommen oder von der Kommune in Eigenregie durchgeführt werden kann.

Mit der Unity Card getätigte Zahlungen werden bei den hierfür zugelassenen Unternehmen und Organisationen über bestehende Zahlungsterminals abgewickelt. Das biete den Vorteil, dass ihnen neben der üblichen Nutzungsgebühr keine zusätzlichen Transaktionskosten entstehen, so die beiden Firmen. Mittels QR-Code auf der Rückseite der Debitkarte lasse sich jederzeit die Höhe des noch verfügbaren Guthabens prüfen.

Eine ähnliche, ebenfalls von Loyaltek entwickelte Debitkarte, haben in der Vergangenheit bereits die deutschen Behörden dafür eingesetzt, um zehntausenden syrischen Flüchtlingen Geld für Einkäufe vor Ort an die Hand zu geben und die Nutzung der ihnen zur Verfügung gestellten Mittel zu verwalten.