Symbolbild: Pixabay

Vor dem Hintergrund des Handelskonflikts zwischen Litauen und China hat das baltische EU-Land ein gemeinsames Halbleiterprojekt mit Taiwan gestartet. So wurde in Vilnius soeben das taiwanesisch-litauische Zentrum für Halbleiter und Materialwissenschaften eröffnet. Dies teilte die taiwanesische Vertretung in Litauen mit. Erstes Vorhaben sei die Entwicklung eines neuartigen Lasers, von dem der Präzisionsmaschinenbau und die Halbleiterindustrie profitieren solle.

Der asiatische Inselstaat Taiwan hatte im Jänner eigens einen Darlehensfonds in Höhe von einer Milliarde US-Dollar für gemeinsame Wirtschaftsprojekte mit Litauen eingerichtet. Auch hatte Taipeh einen 200 Millionen Dollar schweren Investmentfonds angekündigt, der in die Industrie des baltischen EU-Landes investieren soll.

Das Pikante an der Sache ist, dass es zwischen Litauen und China in den vergangenen Monaten zu Spannungen gekommen ist und Peking seine diplomatischen Beziehungen zu dem baltischen Staat herabgestuft hat, nachdem das Land Taiwan erlaubte, in der litauischen Hauptstadt Vilnius eine Repräsentanz unter eigenem Namen zu eröffnen. China anerkennt das demokratische Taiwan, das sich 1949 vom Festland abspaltete, nicht als unabhängigen Staat. Nach litauischem Bekunden lässt China in dem Streit auch seine wirtschaftlichen Muskeln spielen. Wegen der Handelsbeschränkungen, die Peking gegen Litauen erlassen hat, leitete die EU ein Verfahren gegen China bei der Welthandelsorganisation (WTO) ein.



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