Sunrise: UPC-Mutter Liberty hält bei fast 82 Prozent der Anteile (Foto: Kapi)

Im Rahmen des derzeit laufenden Übernahmeangebot für Sunrise durch die UPC-Mutterfirma Liberty Global beginnt am morgigen Donnerstag die Nachfrist. Nach Ablauf des regulären Andienungsangebotes hält Liberty aktuell bei 81,98 Prozent der Sunrise-Aktien, wie dem heute veröffentlichten definitiven Zwischenergebnis zu entnehmen ist. Demnach wurden bislang 37,1 Millionen Papiere angedient.

Mit dem Zwischenergebnis wurde die Mindestandienungsquote erfüllt. Als Schwelle hatte UPC eine Beteiligung von mindestens zwei Dritteln festgelegt. Vollzogen werden soll die Übernahme am 11. November. Die noch verbliebenen Sunrise-Aktionäre haben nun noch bis zum 28. Oktober um 16 Uhr Zeit, ihre Aktien doch noch anzudienen. Danach ist ein sogenannter Squeeze-Out geplant.

Zur Erinnerung: UPC-Besitzerin Liberty Global hatte im August das Kaufangebot für Sunrise vorgelegt. Der amerikanisch-britische Kabelnetzriese greift dafür tief in die Tasche: Den Sunrise-Aktionären wird 110 Franken pro Aktie und damit insgesamt 5 Milliarden Franken in bar geboten. Damit wird der zweitgrösste Telekomkonzern der Schweiz inklusive Schulden mit 6,8 Milliarden Franken bewertet. Noch im Vorjahr hatte sich die Liaison andersherum abgespielt: Damals wollte Sunrise UPC für 6,3 Milliarden Franken vor den Traualtar führen. Der Deal war aber am Widerstand der Aktionäre unter Führung der deutschen Freenet gescheitert, die vor allem den Kaufpreis und die dazu nötige Kapitalerhöhung als zu hoch kritisiert hatte. Den jetzigen Deal unterstützt Freenet bekanntlich.

UPC und Sunrise wollen gemeinsam zu einem potenten Herausforderer für den Platzhirsch Swisscom werden. Zusammen werden sie einen Umsatz von 3,1 Milliarden Franken erreichen und 2,1 Millionen Mobilfunkabo-Kunden haben. Mit 1,2 Millionen Breitbandkunden und 1,3 Millionen TV-Abonnenten erreichen sie in jedem Bereich einen Marktanteil von rund 30 Prozent.