Die Ausstellung "Lady Bluetooth. Hedy Lamarr" läuft bis zehnten Mai 2020 im jüdischen Museum in Wien. Die Schauspielerin gilt als Wegbereiterin von Bluetooth, WLAN und Mobilfunk.

Die am neunten November 1914 in Wien geborene Schauspielerin und Erfinderin Hedwig Eva Maria Kiesler gilt als Wegbereiterin der späteren Bluetooth- und WLAN-Technologie. Den Beginn ihrer erfolgreichen Filmkarriere begann die als besonders schön geltende Frau in Österreich, ging jedoch in den 30er-Jahren in die USA und wurde dort zu Hedy Lamarr und zum Hollywood-Star.

Sie war aber auch eine hochbegabte Erfinderin und so entwickelte sie während des zweiten Weltkrieges für die US-Navy und deren Alliierten unter andrem Steuerungssysteme für Torpedos. Die Kommunikations-Technologien, die sie dafür schuf, gelten heute als Vorläufer von Mobilfunk, Bluetooth und WLAN. Mehr Berühmtheit hat ihr jedoch leider die erste Nacktszene der Filmgeschichte im Jahr 1933 eingetragen. Im tschechisch-österreichischen Film "Ekstase" war sie einige Sekunden lang unbekleidet zu sehen, was für internationaler Aufregung sorgte.

Obwohl sie sich, wie damals üblich, auf ihre Schönheit verließ, um ihre Filmkarriere voranzubringen, setzte sie sich immer mit technischen Forschungen und Problemstellungen auseinander, um ihren äußerst scharfen Verstand zu beschäftigen. So erfand sie das Frequenzsprungverfahren, das entscheidend zum Sieg der Alliierten über Nazi-Deutschland beitragen sollte. Dieses Verfahren schützt Torpedofunksignale zu deren Steuerung durch ständigen Wechsel der Frequenzen vor feindlichen Störsendern. Das Patent, das sie dafür 1942 erhielt, schenke sie der US-Navy. Es lief jedoch aus und landete in der Schublade und sie konnte keine weiteren Ansprüche mehr stellen. Sie erhielt 1998 dafür den österreichischen Erfinderpreis.

Trotz ihres glamourösen Lebens, konnte sie nie in einem Leben abseits der damaligen Geschlechter-Klischees Fuß fassen. Aus der „schönsten Frau der Welt“ wurde im Lauf der Jahre eine exzentrische Diva, die durch misslungene Liftings und Ladendiebstahl auffiel. Sie wurde zur menschenscheuen Einsiedlerin, die kaum noch ihre Wohnung verließ, damit niemand ihren Verfall sehen konnte. Sie kehrte nie mehr nach Österreich zurück, wurde jedoch in einem Ehrengrab der Stadt Wien auf dem Zentralfriedhof beigesetzt.

Die Ausstellung greift die verschiedenen Aspekte ihrer facettenreichen Biografie auf und setzt einen besonderen Schwerpunkt auf ihre Lebensjahre in Wien und Berlin. Begleitend zur Ausstellung zeigt das Filmarchiv Austria von 12. Dezember bis siebenten Jänner eine Retrospektive ihrer Filme.