thumb

Im Projektseminar "Innovation Lab" bearbeiten Studierende der Universität Liechtenstein regelmässig Praxisprojekte in Kooperation mit der regionalen Industrie. Auch in diesem Semester wurden wieder wichtige Zukunftsthemen aus dem IT-Bereich behandelt. Die Studierenden stellten nicht nur kreative Ideen und innovative Lösungsvorschläge vor, sondern präsentierten auch erste Prototypen.

Das Besondere am Projektseminar "Innovation Lab" ist, dass die Studierenden nicht etwa gemeinsam ein grösseres Transferprojekt bearbeiten, sondern gleich mehrere Projekte in Kleingruppen. Die Ideen für diese Projekte liefert regelmässig die regionale Industrie.

Ziel des Seminars ist es gemäss Mitteilung, den Studierenden praktische Erfahrungen, insbesondere im Projektmanagement, zu vermitteln und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit zu geben, sich bereits zu Beginn ihres Studiums mit regionalen Unternehmen zu vernetzen. "In der Kombination von Lehre und Praxis – und damit auch im Wissens- und Erfahrungsaustausch – liegt der besondere Reiz des Seminars", meint Alexander Simons, Seminarleiter und Assistenzprofessor am Hilti Lehrstuhl für Geschäftsprozessmanagement von Prof. Jan vom Brocke. Von diesem Austausch profitierten in diesem Semester demnach die Unternehmen Alpla, Gebrüder Weiss, Hilti, Hoval, Ivoclar Vivadent, Liebherr und Thyssenkrupp Presta. In der Vergangenheit hätten aber auch schon andere Unternehmen aus der Region am Seminar teil, zum Beispiel Omicron, Swarovski und Wolford sowie das Liechtensteinische Landesmuseum, heisst es.

"Out-of-the-Box" Ideen

Das Seminar ist den Angaben zufolge international ausgerichtet; in diesem Semester nahmen demnach Studierende aus insgesamt 15 Nationen teil, darunter Studierende aus China, Russland und den USA. Die Unternehmen hätten dabei insbesondere von den kreativen Ideen der Studierenden profitiert, mit denen sie gemeinsam wichtige Zukunftsthemen aus dem IT-Bereich bearbeiteten – zu denen diesmal beispielsweise die Themen Virtual Reality, Chatbots, IT Security und Robotics zählten. "Das Seminar hat wieder einmal eindrücklich gezeigt, wie Synergien zwischen Wissenschaft und Industrie zum Erfolg führen können", meint etwa René Derungs, IT Business Process Consultant bei Ivoclar Vivadent, der bereits zum dritten Mal am Seminar teilgenommen hat.

AR-Prototyp für Servicetechniker

Die Studierenden stellten aber nicht nur Ideen und Konzepte vor, sondern präsentierten gleich auch erste Lösungsansätze – zum Beispiel eine Augmented Reality (AR) Applikation zur Unterstützung von Servicetechnikern bei Hoval. Der entwickelte Prototyp zeigt, welche Vorteile AR-Anwendungen für die Instandhaltung und Reparatur von Heizungssystemen bieten können: "Das Projekt war sehr herausfordernd, daher sind wir zu Beginn des Seminars davon ausgegangen, dass die Studierenden lediglich Mock-ups präsentieren würden. Tatsächlich lieferten sie aber einen voll funktionierenden Prototyp, was uns sehr beeindruckt hat", kommentiert Daniel Bickel, Digital Technologist bei Hoval.

Darüber hinaus schätzten die Studierenden im Projekt auch den zu erwartenden betriebswirtschaftlichen Nutzen sowie die voraussichtlichen Entwicklungskosten einer ganzheitlichen AR-Serviceanwendung ab: "Das Seminar gab uns die Möglichkeit, eine aktuelle und wirtschaftlich relevante Problemstellung zu bearbeiten und Vertreter der regionalen Industrie persönlich kennenzulernen. Durch die Projektarbeit konnten wir nicht nur unser Wissen in einem wichtigen Zukunftsfeld vertiefen, sondern auch praktische Erfahrungen sammeln", sagt Anne Ebert, Studentin im Masterstudiengang "Information Systems", die Teil der Hoval-Projektgruppe war.

Factbox
Das "Innovation Lab" Seminar ist Teil des Masterstudiengangs "Information Systems" am Institut für Wirtschaftsinformatik. Ansprechpartner:
Lena Kaiser, lena.kaiser@uni.li, Dr. Alexander Simons, alexander.simons@uni.li



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals