Logobild: Microsoft

Im US-amerikanischen Bundesstaat PennsylvaniaDas soll das vor fünf Jahren abgeschaltete Atomkraftwerk "Three Mile Island" wieder ans Netz gehen. Der Eigentümer und ehemalige Betreiber, Constellation Energy, machte eine entsprechende Vereinbarung mit dem Redmonder Software-Giganten Microsoft publik, der 20 Jahre lang den dadurch erzeugtenStrom beziehen will. Die Windows-Erfinderin setze auf die Kernenergie aus Pennsylvania, um die enorm energiefressenden KI-Kapazitäten zu erweitern, heisst es in verschiedenen US-Medien.

Den Informationen zufolge soll der Reaktorblock 1 im Jahr 2028 wieder in Betrieb gehen. Im Reaktorblock 2 des Kraftwerks war es 1979 infolge einer partiellen Kernschmelze zum bislang schwersten Atomunfall in der Geschichte der USA gekommen. Damals gab es zwar keine Opfer und auch keine nachweislichen Gesundheitsfolgen für die Anwohner, aber 140.000 Menschen mussten vorübergehend ihre Häuser verlassen. Es dauerte sechs Jahre, bis der Reaktor 1 als einziger der Anlage wieder ans Netz gehen konnte.

Constellation Energy hatte das Kraftwerk im Jahr 1999 übernommen. 2019 hatte es noch eine Betriebserlaubnis bis 2034, schrieb aber seit Jahren rote Zahlen und wurde deshalb abgeschaltet. Der Reaktorbock 1 hatte eine Kapazität von 837 Megawatt – nach Angaben des Betreibers genügend für die Versorgung von mehr als 800.000 Haushalten. Vor der Wiederinbetriebnahme sind weitreichende Investitionen in die Anlage vorgesehen.

Microsoft spielt hinsichtlich des Einsatzes von Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) aktuell eine zentrale Rolle. Die Redmonder verbündeten sich mit dem ChatGPT-Erfinder OpenAI und integrierten die Technologie hinter dem Chatbot in praktisch alle ihre Produkte. KI bringt aber einen hohen Energiebedarf in Rechenzentren mit sich. Das kollidiert mit den Klimazielen der Tech-Unternehmen.

Microsoft zum Beispiel kündigte Anfang 2020 an, bis zum Jahr 2030 seine CO2-Emissionen mehr als auszugleichen. Bis 2050 sollte auf diese Weise sogar der gesamte Kohlendioxid-Ausstoss des Unternehmens seit der Firmengründung ausgeglichen werden. Doch der gigantische Energiebedarf aufgrund des KI-Booms zieht solche Ziele in Zweifel. Experten der Bank Goldman Sachs verweisen darauf, dass eine Anfrage bei ChatGPT sechs bis zehn Mal mehr Energie verbrauchen könne als eine klassische Google-Suche.



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