Kudelski kommt im ersten Haljahr 2020 unter die Räder (Bild: Kudelski)

Die auf digitale Sicherheitssysteme fokussierte Kudelski hat im ersten Halbjahr dieses Jahres während der Corona-Krise kräftig Prügel bezogen. So brach der Umsatz in dieser Periode im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent auf 320,1 Millionen Dollar ein. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) schmolz auf 4,9 Millionen Dollar zusammen nach 15,5 Millionen Dollar im Vorjahressemester. Unter dem Strich erlitt Kudelski einen Reinverlust von 27,1 Millionen Dollar. Damit wurde das Defizit gegenüber dem Vorjahr noch ausgeweitet, als ein Reinverlust von 20,4 Millionen Dollar zu Buche stand.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken führte Kudelski in mehreren Ländern Kurzarbeit ein, um die Kosten vorübergehend zu senken. Ende Juni lag der Personalbestand um 489 Vollzeitstellen tiefer als Anfang Jahr. Das sei eine vorübergehende Reduktion um 14 Prozent, gab Kudelski bekannt. Am meisten betroffen davon seien Österreich (179) und die Schweiz (102). Aber auch in Amerika und Asien setzte Kudelski den Rotstift bei den Angestellten an.

Bei der grössten Sparte Digital TV, die Verschlüsselungskarten für Satelliten- oder Kabelsender produziert, hat Kudelski einen Umsatzrückgang von 19 Prozent auf 154,7 Millionen Dollar hinnehmen müssen, obwohl die Menschen während der Krise viel zu Hause sassen. Offensichtlich griffen sie vor allem zu den Streaminganbietern wie beispielsweise Netflix.

Bei Skidata, das Zugangssysteme für Parkhäuser oder Skilifte herstellt, tauchte der Umsatz wegen der Coronakrise um 24 Prozent auf 121,6 Millionen Dollar. Die Sparte erlitt einen operativen Verlust von 4,5 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 4,7 Millionen vor einem Jahr. Bei Cybersicherheit sank der Umsatz um 13 Prozent auf 63,2 Millionen Dollar. Der operative Verlust vergrösserte sich um 0,8 Millionen auf 11,5 Millionen Dollar. Die kleinste Sparte Internet der Dinge (IoT) machte 1 Millionen Dollar Umsatz und konnte den operativen Verlust um 2,6 Millionen auf 8,9 Millionen Dollar verringern.

Den Ausblick strich Kudelski zusammen. Neu erwartet das Unternehmen im Gesamtjahr noch einen Ebitda von 45 bis 55 Millionen Dollar. Bislang hatte die Firma 70 bis 90 Millionen angepeilt.