Die älteste und am weitesten verbreitete Kryptowähring Bitcon ist gestern Abend auf einen neuen Spitzenwert von 106.533 Dollar geklettert, bevor sie sich dann wieder bei rund 105.688 Dollar einpendelte. Auch andere digitale Devisen legten zu. So stieg etwa die kleinere Kryptowährung Ethereum um fast drei Prozent auf 4'014 Dollar. Ausgelöst wurden die Anstiege durch Bemerkungen des designierten Biden-Nachfolger als US-Präsidenten Donald Trump, der Pläne für eine strategische Bitcoin-Reserve der USA andeutete.
"Wir werden etwas Grosses mit Kryptowährungen machen, weil wir nicht wollen, dass China oder jemand anderes uns überholt", äusserte Trump gegenüber dem US-Sender CNBC und sorgte damit in der Kryptoszene für Aufsehen. Einer Frage nach einer möglichen Kryptowährungsreserve ähnlich der strategischen Ölreserve begegnete Trump: "Ja, ich denke schon."
In den Vereinigten Staate gibt es aber auch kritische Stimmen, wie etwa den Vorsitzenden der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, der Bitcoin kürzlich mit Gold verglich und auf die hohe Volatilität hinwies, die Bitcoin als Zahlungsmittel oder Wertaufbewahrungsmittel unattraktiv mache. "Es ist keine Konkurrenz für den Dollar," so Powell.
Nach Ansicht von Analysten profitiert der aktuelle Krypto-Hype weiterhin von der Rückkehr von Donald Trump ins Weisse Haus und einer damit verbundenen kryptofreundlichen Politik in den USA. So ernannte Trump diesen Monat David Sacks, einen ehemaligen Paypal-Manager und engen Freund des Trump-Beraters Elon Musk, zum Beauftragten für künstliche Intelligenz und Kryptowährungen im Weissen Haus. Auch kündigte Trump an, den kryptofreundlichen Washingtoner Anwalt Paul Atkins zum Chef der Börsenaufsicht zu machen.