Opera ist unter die Kredithaie gegangen (Logo: Opera)

Laut einer aktuellen Untersuchung von Hindenburg Research betreibt Browserhersteller Opera gleich mehrere zweifelhafte Kredit-Apps und diese zielen auf Länder wie Kenia, Nigeria und Indien ab. Gemeinsam haben sie dabei vor allem eines: Sehr kurze Laufzeiten kombiniert mit äusserst hohen Zinssätzen.

Die App Okash gibt in ihren Listing bei Google Play an, dass man Kredite für Laufzeiten von 91 bis 365 Tage anbiete. In einer folgenden Mail-Korrespondenz habe sich dies dann aber auf einen Rahmen von 15 bis 29 Tagen geändert, so die Untersuchung. Relevant ist dies deswegen, da Googles Regeln für den Play Store Kredit mit einer Laufzeit von unter 60 Tagen gar nicht erlaubt.

Doch auch die Angaben zu den Zinsraten sind offenbar falsch. So sprach etwa die App Opesa von jährlichen Zinsraten von 33 Prozent, in Wirklichkeit könne dieser Wert aber auf bis zu 438 Prozent anwachsen, behauptet Hindenburg Research. Sollte ein Kreditnehmer dabei eine Zahlung auch nur um einen Tag verpassen, könnte diese Rate gar auf 876 Prozent steigen.

Bei Opera schweigt man bisher zu den Vorwürfen. Sollten sich die Vorwürfe allerdings bewahrheiten, könnte das Unternehmen in Schwierigkeiten kommen. Immerhin verstossen die Apps gegen die Regeln in Googles Play Store. Eine der Apps, Opesa, – wurde entsprechend bereits gelöscht. Sollte Google auch bei den anderen durchgreifen, wäre dies natürlich ein harter Schlag für das Geschäftsmodell der Firma.

Ganz generell gibt Hindenburg Research dem Browserhersteller keine grosse Zukunft mehr. Seit der Übernahme hätten sich die Geschäftszahlen massiv verschlechtert. So wären etwa die Nutzerzahlen des Browsers um rund 30 Prozent zurückgegangen. Insofern geht man davon aus, dass Opera unter den immer schlechter werdenden Finanzen zusammenbricht, und dieser Vorgang für den Fall, dass Google einen Bann ausspricht, sich noch weiter beschleunigen wird.