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In einem offenen Brief fordert die schweizerische Stiftung für Konsumentenschutz die Melde- und Analysestelle Informationssicherheit (Melani), die Bundesämter für Polizei (Fedpol), für Justiz (BJ) und für Gesundheit (BAG) sowie die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) zu einem koordinierten Vorgehen auf, um die von den zahlreichen obskuren und illegalen Onlineangeboten für Mundschutzmasken, Desinfektionsmittel, Medikamente und weitere Produkte verunsicherte Bevölkerung zu schützen.

Nach Meinung der Stiftung sollten die Behörden ihren Spielraum dazu nutzen, um mit einer schnellen und breitangelegten Aktion betrügerische Handlungen im Internet zu stoppen. Man plane demnächst Strafanzeigen einzureichen. Diese könnten die Situation allerdings nur punktuell und zeitverzögert entschärfen.

Die Stiftung verweist darauf, dass trotz Wucherpreisen derzeit viele verunsicherte Leute im Internet zu komplett überhöhten Preisen in erster Linie Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel kaufen würden. Leuten werde auch Schutz vor oder Heilung von einer Covid-19-Erkrankung vorgegaukelt. Die Betroffenen erlitten finanzielle Verluste oder allenfalls gesundheitlichen Schaden. Darüber hinaus habe die Zahl der Fake-Shops zugenommen. Konsumenten bezahlten völlig überteuerte Waren in Vorauskasse, geliefert werde die Ware jedoch nicht, stellt der Konsumentenschutz weiter fest.

Bereits am vergangenen Freitag hatte die europäische Polizeibehörde Europol in Den Haag festgestellt, dass in der Corona-Krise die Cyberkriminalität stark zunimmt. Angesichts einer Rekordzahl potenzieller Opfer, die wegen der Pandemie zu Hause blieben und dort Online-Dienste nutzten, hätten sich die Möglichkeiten für Cyberkriminelle vervielfacht, Schwachstellen und neue Gelegenheiten auszunutzen.

Die Polizeibehörde warnte auch vor einer Zunahme von Kindesmissbrauch mit Hilfe des Internets sowei auch unter anderem vor dem sogenannten Phishing. Bei letzterem versuchen Täter etwa mit Hilfe gefälschter Websites, E-Mails oder SMS, an persönliche Daten von Internetnutzern zu kommen, um deren Konten zu plündern. Zudem gebe es Anzeichen für eine Zunahme von Ransomware-Attacken.



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