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Innerhalb der green.ch Gruppe mit Hauptsitz in Brugg betreibt die Green Datacenter das Rechenzentrumsgeschäft, während green.ch Privat- und Unternehmenskunden mit Internetanbindungen, Hosted Services, Multimediadiensten und Datensicherungslösungen bedient. CEO Franz Grüter sieht im landesweiten Ausbau des Glasfasernetzes ein Generationenprojekt und ortet für sein Unternehmen speziell im RZ- und im Hosting-Geschäft grosse Wachstumspotenziale. Entsprechend investiert das Unternehmen kräftig in den Ausbau seiner RZ- Kapazitäten und auch des Produkt-Portfolios, etwa in Richtung Infrastruktur als Cloud-Dienst, wie er im ICTkommunikation-Interview betont.

Interview: Karlheinz Pichler

Green.ch zählt zu den führenden Internetprovidern und Hostern in der Schweiz. Nicht zuletzt wegen der 120-Millionen-Franken-Investition in das RZ in Lupfig hat sich green.ch als RZ-Anbieter zuletzt stark in das Blickfeld der Öffentlichkeit geschoben. Wie stehen die drei Sparten Internetproviding, Hosting und Rechenzentrum im Hinblick auf die Wertigkeit für Ihr Unternehmen? Wo sehen Sie die grössten Potenziale?

Mittel- und langfristig bieten sicher die Bereiche Rechenzentrum und Hosting das grösste Wachstumspotenzial. Die beiden sind eng miteinander verknüpft: Moderne Hosting-Angebote sind auf gute Datacenter-Infrastrukturen angewiesen. Wurden früher lediglich Websites und E-Mail-Infrastrukturen gehostet, wollen Unternehmen heute ihre komplette Infrastruktur nicht mehr selbst betreiben, sondern als Cloud-Service einkaufen. Für green.ch als Rechenzentrums- und Hosting-Anbieter bietet die Entwicklung zum Cloud-Service-Provider neue Wachstumschancen. Das klassische ISP-Geschäft mit Internetzugängen inklusive Telefonie und Fernsehen, in dem wir seit Firmengründung tätig sind, generiert heute noch immer einen grossen Teil unseres Umsatzes. Langfristig wird dieser Bereich aber an Bedeutung verlieren, schliesslich handelt es sich um ein Geschäft mit niedriger Marge in einem stark umkämpften Markt.

In der Schweiz wird momentan der Glasfaserausbau vorangetrieben. Wo steht die Schweiz im internationalen Vergleich punkto Bandbreite, Verfügbarkeit und Penetration?

Die Schweiz weist bei den Breitbandanschlüssen im internationalen Vergleich eine der grössten Penetrationsraten auf. Die Anschlüsse basieren derzeit mehrheitlich noch auf Kupferdrähten, also der herkömmlichen Telefoninfrastruktur, die langsam an die Grenzen ihrer Möglichkeiten stösst. Zwar wird in den Labors der Technologieanbieter an neuen Übertragungstechnologien gearbeitet, die Datenraten von bis zu 150 Mbit/s über den Kupferdraht erlauben sollen. Die Zukunft liegt jedoch ganz klar im Glasfaseranschluss. Dessen flächendeckende Verbreitung bedingt aber riesige Investitionen. Den schweizweiten Aufbau des Glasfasernetzes erachte ich deshalb als ein Generationenprojekt. In vielen Städten ist er bereits fortgeschritten, bis die Netze jedoch auch das kleinste Dorf verbinden, wird es noch eine Weile dauern.

Green.ch ist vom Bundesamt für Energie (BFE) mit dem Preis "Watt d’Or" ausgezeichnet worden und hat mit dem Decathlon-System des Schweizer Technologiekonzerns ABB im Lupfig-RZ ein Infrastrukturmanagementsystem in Betrieb genommen, mit dem sich die Energieeffizienz weiter steigern lassen soll. Sind damit die Optimierungspotenziale im RZ-Bereich ausgereizt, oder was ist bei Datacentern punkto Energiesparpotenzial noch alles möglich?

Preise wie der Watt d’Or motivieren uns, auch weiterhin alles zu unternehmen, um die Energieeffizienz unserer Rechenzentrumsinfrastruktur zu optimieren. Hinter unserem Engagement steht neben der ökologischen natürlich auch eine ökonomische Überlegung: Jedes Kilowatt Strom, das wir einsparen, bedeutet für unsere Kunden und uns finanzielle Ersparnis. Meine klare Antwort daher: Nein, wir sind noch lange nicht am Ende unserer Bemühungen! Wir sind hoch motiviert, auch weiterhin alle Technologien zu verwenden, die uns eine zusätzliche Effizienzsteigerung erlauben. So etwa der durchgängige Einsatz von Gleichstrom (DC) im Datacenter Zürich-West: Damit sparen wir gleichzeitig Strom und produzieren weniger Abwärme. Auch im zweiten Rechenzentrumstrakt, der derzeit in Lupfig entsteht, wird deshalb die Gleichstromtechnologie zum Einsatz kommen. Bis allerdings die Mehrheit der Kunden gleichstrombasierte Server einsetzen wird, wird es noch eine Weile dauern. In diesem Zusammenhang freut es mich, sagen zu können, dass ABB in Zukunft einen Grossteil seiner IT-Infrastruktur, die derzeit auf verschiedene europäische Standorte verteilt ist, in unserem Datacenter in Lupfig betreiben wird. Als Lieferantin der von uns eingebauten DC- Technologie wird ABB wo immer möglich nur noch gleichstrombasierte Server einsetzen. Grosses Potenzial bietet aber nach wie vor auch die Nutzung jener Abwärme, die trotz Kühlung noch entsteht, in benachbarten Gebäuden. Daran arbeiten wir derzeit bei der Errichtung des zweiten Trakts unseres Re- chenzentrums in Lupfig.

Kommt das Decathlon-System ausser in Lupfig auch bei den anderen RZs von green.ch zum Einsatz?

Wie die Gleichstromversorgung erfolgt auch der Einsatz von Decathlon im Rahmen eines Pilotprojekts mit ABB. Das System in Lupfig ist tatsächlich so ausgelegt, dass wir von dort aus auch unsere Rechenzentren Zürich-Nord, Zürich-City und Brugg kontrollieren können. Der Ausbau an diesen Standorten erfolgt in Etappen.

Sie haben im abgelaufenen Jahr auch den Bau eines Rechenzentrums in Ihrem Heimatkanton Luzern angekündigt. Was sind die eigentlichen Gründe, in der Innerschweiz ein RZ zu bauen, nachdem green.ch ja bereits schon vier Datacenter betreibt?

Zum einen weist die Zentralschweiz – dazu zähle ich auch den Kanton Zug – neben der Genferseeregion in der Schweiz das grösste Wirtschaftswachstum auf. Zum anderen existiert in der Region heute noch kein grösseres kommerzielles Rechenzentrum. Ich bin jedoch sicher, dass ein Bedarf besteht, denn es gibt viele Unternehmen in der Zentralschweiz, die Rechenzentrumsfläche benötigen.

An welchem Punkt stehen Sie mit der Realisierung des Planes für diesen zusätzlichen Standort?

Wir haben verschiedene Möglichkeiten geprüft: Das Spektrum der Optionen reichte vom Einmieten in vorhandene Infrastrukturen über die Nutzung bestehender Räumlichkeiten bis hin zum kompletten Neubau auf der grünen Wiese. Vor kurzem haben wir uns entschieden, uns im Rechenzentrum der Bison in Sursee einzumeten. Wir werden dort einen grossen Teil der vorhandenen freien Fläche nutzen. Bison hat das Rechenzentrum im Jahr 2013 errichtet, so dass es dem neuesten Ausbaustandard entspricht und höchste Anforderungen an Sicherheit erfüllt.

Hinsichtlich ihrer RZ-Dienste hat green.ch in der Vergangenheit vor allem Grossbetriebe im Visier gehabt. Nun sprechen Sie mit Ihren Colocations- Angeboten verstärkt auch KMUs an. Was bewegt diese Betriebe, die Daten und Infrastrukturen auszulagern und was haben Sie KMUs zu bieten?

Green.ch hat schon immer auch kleine und mittlere Unternehmen angesprochen, auch im Datacenter-Bereich. Kommuniziert haben wir selbstverständlich mit Vorliebe den Gewinn einiger Grosskunden. Diese Kunden brauchen wir, um unsere Rechenzentren schnell auszulasten und damit unsere Investitionen bald zu amortisieren. Aber traditionell stellen KMUs unsere grösste Kundengruppe und Hauptzielgruppe dar. Colocation haben wir seit 2002 in unserem Sortiment. Daneben erhalten KMUs von green.ch Services wie Internetverbindungen, Webhosting, E-Mail-Dienste wie Hosted Exchange und virtuelle Server. In Zukunft wollen wir das Angebot noch ausbauen: Schon bald wird green.ch Cloud-Services zum Bezug von Speicherplatz und Rechnerleistung über das Internet lancieren. Kleine und mittlere Unternehmen möchten ihr Geld nicht in IT investieren, sondern in ihre Kernaufgaben. Zudem haben viele Firmen heute hohe Anforderungen an die Verfügbarkeit der Infrastruktur. Fällt die IT aus, steht das Geschäft still. Professionelle Services, die ICT-Ressourcen zu einem kalkulierbaren Monatspreis erbringen und einfach anzupassen sind, entsprechen deshalb genau den Bedürfnissen dieser Unternehmen.

Wenn sich ein Unternehmen dafür entscheidet, seine IT in die Hände eines RZ-Anbieters zu legen, auf welche Kriterien soll es da bei der Auswahl eines Anbieters besonders achten?

Bei der Wahl eines externen Rechenzentrums sollte man als Erstes auf die Zertifizierung des Anbieters und der Infrastruktur achten. Als Unternehmer würde ich meine IT-Infrastruktur nur noch einem Tier-3-zertifizierten Rechenzentrum anvertrauen. Diese Auszeichnung bedeutet, dass alle Systeme von der Stromversorgung über die Brandunterdrückung bis zur Klimatisierung redundant aufgebaut sind. Nur so ist höchste Verfügbarkeit gewährleistet. Des Weiteren müssen meine Daten beziehungsweise meine Infrastruktur auch physisch geschützt sein, etwa vor unerlaubtem Zutritt, aber auch vor Erdbeben, Überschwemmungen, Flugzeugabstürzen und Unfällen mit Gefahrentransporten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Anbindung ans Internet über möglichst viele Carrier.

Wie haben sich Trends wie "Cloud-Computing" und "Outsourcing" allgemein auf das Geschäftsmodell von green.ch ausgewirkt?

Der Outsourcing-Trend hat den Aufbau der Rechenzentrumssparte und deren Ausbau zu einem wichtigen Umsatzträger von green.ch erst ermöglicht. Aktuell steht das Auslagerungsgeschäft vor einem tiefgreifenden Umbruch. Bisher war es üblich, dass Firmen im Rahmen einer Auslagerung zwar ihre IT-Infrastruktur einem Outsourcing-Anbieter zum Betrieb übergaben, die Infrastruktur gehörte dabei aber noch immer dem Kunden. In den USA – für mich noch immer ein Vorreiter in diesen Dingen – verzichten jedoch immer mehr Firmen auf den Besitz einer eigenen Infrastruktur. Stattdessen mieten sie Rechnerleistung, Datenspeicher und Internetverbindung zu einem fixen monatlichen Betrag von einem Cloud-Service-Anbieter. Ich bin überzeugt, dass dieser Trend auch zu uns kommen wird – und mit der Server, Rechenzentren und Internetverbindungen umfassenden Infrastruktur verfügt green.ch über eine hervorragende Startposition in diesem Markt!

Für die internationalen Anbieter von Cloud-Computing hätte der NSA-Skandal zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt kommen können, zumal die Branche schon länger mit anderen, hausgemachten Problemen kämpft, wie etwa einem übertriebenen Hype. In der Praxis zeigt sich nun, dass eine Auslagerung der Datenverarbeitung "in die Wolken" den betreffenden Firmen in vielen Fällen bei weitem nicht die erwarteten Einsparungen bringt. NSA und Relativierung des Hypes haben zu einer Art Ernüchterung geführt. Wird diese Ernüchterung auch auf die Schweiz übergreifen? Oder werden Schweizer RZ-Anbieter im Gegenteil von der internationalen Verunsicherung profitieren können – Stichwort etwa Datensicherheit?

Dass die Kunden von Cloud-Angeboten enttäuscht wären, höre ich zum ersten Mal. In unserem Umfeld ist mir das noch nie zu Ohren gekommen. Den Begriff "Hype" halte ich in diesem Zusammenhang denn auch für unangebracht. Vor fünf Jahren sprachen die Medien auch beim Markt für Rechenzentrumsfläche von einem Schweinezyklus. Es hiess damals, es würde ein Überangebot an Fläche produziert. Lassen wir die Fakten sprechen: green.ch konnte den Umsatz im Datacenter-Bereich in den letzten drei Jahren verdreifachen. In Lupfig bauen wir bereits den zweiten Rechenzentrumstrakt mit zusätzlichen rund 3000 Quadratmetern Nutzfläche. Unsere Planung basierte und basiert nicht auf leeren Hoffnungen für die Zukunft, sondern ganz offensichtlich auf einem starken Marktwachstum. Auch beim Cloud-Computing, das eng mit dem Thema Rechenzentren verbunden ist, sehe ich keinen Hype. Der Fall Snowden macht hingegen deutlich, dass man bei der Wahl des physischen Standorts für die Datenhaltung genau hinschauen sollte. Mit ihren strikten Datenschutzgesetzen, die kaum staatliche Willkür erlauben, bietet die Schweiz optimale Rahmenbedingungen für Schweizer Firmen und auch für ausländische Unternehmen. Eines sollte man dabei aber nicht verschweigen: Auch in der Schweiz ist Überwachung möglich. Anderweitige Beteuerungen sind ganz einfach falsch.

Auf den Cloud-Konferenzen von Branchenführer Amazon und anderen Anbietern wie EMC oder Salesforce wurde zuletzt mit "Hybrid Clouds" plötzlich ein neuer Ansatz vorgestellt. Anstatt die gesamte Datenverarbeitung auf virtuelle Rechner auszulagern, wie das ursprüngliche Dogma gelautet hatte, sollen nun Cloud-Anwendungen mit bestehenden IT-Infrastrukturen hybride Systeme bilden. Wie sieht man bei green.ch diesen Ansatz?

Wir sehen hybride Clouds als Ergänzung. Es gibt den hundertprozentigen Cloud-Ansatz, bei dem ein Unternehmen keine eigene Infrastruktur mehr besitzt und die gesamten benötigten IT-Ressourcen als Services mietet, oder Mischformen. Ein mögliches Hybrid-Modell stellt die sogenannte Server-Replizierung dar: Der Kunde verfügt noch immer über eigene Server – wie File-, Daten- oder Druck-Server – im Unternehmen, repliziert diese jedoch aus Sicherheitsgründen in Echtzeit auf virtuelle Server in einem externen Rechenzentrum, beispielsweise mit Hilfe von Microsofts Azure-Cloud. Auch daran arbeiten wir bei green.ch mit Hochdruck. Von solchen Cloud-Angeboten erwarten wir in Zukunft die höchsten Wachstumsraten abseits des klassischen Rechenzentrumsbereichs. Die Lancierung wird voraussichtlich im Verlaufe dieses Jahres erfolgen, einen konkreten Termin kann ich aber noch nicht nennen. Zurzeit sind wir dabei, das Leistungsspektrum unserer virtuellen Server noch einmal massiv zu erweitern, und wir werden im 2.Quartal 2014 auch ein Angebot mit zeitbasiertem Bezahlungsmodell lancieren.

Wo orten Sie generell momentan die grössten Herausforderungen im Hinblick auf Outsourcing, Cloud und RZ-Betrieb?

Auf Firmenebene ist es sicher der Konkurrenzdruck: Das enorme Marktwachstum zieht viele Unternehmen an, die ein Stück vom Kuchen wollen. Green.ch ist zwar mit einem deutlichen Vorsprung in den Markt gestartet und konnte den Vorsprung bis heute verteidigen. Es wird aber zunehmend schwieriger werden, sich von der Konkurrenz merkbar und für den Kunden nachvollziehbar abzuheben. Eine Herausforderung für alle Marktteilnehmer ist hingegen die Beibehaltung der aktuellen Standortvorteile der Schweiz. Sollte die Politik die strikten Datenschutzgesetze aufweichen oder neue erschwerende Regulatorien einführen, könnte die Attraktivität unseres Landes für ausländische Firmen, die einen sicheren Ort für ihre Daten und Infrastrukturen suchen, leiden. Wir müssen unserem Standort unbedingt Sorge tragen.

Die Kunden, die green.ch betreut, verteilen sich mittlerweile auf über 80 Länder. Gibt es neue Geschäftsfelder und geografische Regionen, die green.ch mittelfristig verstärkt forcieren möchte?

Ich möchte diese Aussage zunächst etwas präzisieren: Bei diesen Kunden handelt es sich um Unternehmen, die über VPN-Anbindung mit Niederlassungen in den erwähnten 80 Ländern verbunden sind. Die Firmen stammen in erster Linie aus der Schweiz und Westeuropa, in einigen Fällen auch aus dem restlichen angelsächsischen Raum und nur vereinzelt aus Asien. Das Geschäft mit diesen Kunden fällt in der Regel in der Schweiz an. Meine jüngste Reise durchs Silicon Valley hatte auch zum Ziel, expansionswilligen Unternehmen unser Land als Rechenzentrumsstandort schmackhaft zu machen. Und nicht nur das: Wir wollen erreichen, dass diese Firmen hier auch Arbeitsplätze schaffen, indem sie etwa ihre erste europäische Niederlassung eröffnen.

Sie sind auch politisch sehr aktiv. In der Vergangenheit haben die Bereiche Informatik und Telekommunikation politisch gesehen ein Mauerblümchendasein gefristet. Dies, obwohl sich diese Technologien zum Grundpfeiler des wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Zusammenlebens entwickelt haben. Hat sich die Situation mittlerweile verbessert? Was kann man tun, um dem allgemeinen Stellenwert von ICT in der Öffentlichkeit gerechter zu werden?

Die Zahl der Parlamentarier, die sich um Anliegen der ICT kümmern, kann man an einer Hand abzählen. Das sind definitiv zu wenig. Dabei zeigt ein Blick auf die anstehenden politischen Geschäfte wie beispielsweise die Änderung des Bundesgesetzes zur Überwachung im Fernmeldeverkehr, dass in der Politik Sachkenntnis dringend gefordert wird. Wir brauchen unbedingt mehr Politiker, die sich in ICT-Themen auskennen! Ich wünschte mir, dass es mehr Leute aus der Branche gäbe, die bereit sind, ihre Erfahrung, ihr Wissen und ihr Gedankengut einzubringen – in der Politik oder in der Öffentlichkeit. Ich selbst habe mir diese Aufklärungsarbeit zum Steckenpferd gemacht, etwa mit Auftritten vor interessierten Parlamentariern in Bern.

Wie gehen Sie selber mit der Dreifachbelastung von Beruf, Familie und Politik um?

Selbstverständlich ist dies eine enorme Belastung. Mir hilft es einerseits, dass ich gut organisiert bin, und andererseits, dass wir eine starke Familie sind. Hätte ich nicht so stabile Verhältnisse im Beruf und im Privatleben, könnte ich das wohl nicht durchziehen.

ZUR PERSON

Franz Grüter ist CEO und VR-Präsident der green.ch Grup- pe. Der diplomierte Marketingplaner und Elektrotechniker war zehn Jahre in der Geschäftsleitung der Bica AG im Bereich elektronische Zahlungsterminals tätig. Danach wurde er selber IT- und Internet-Unternehmer. 1996 gründete er seine erste Firma, die er an den US-Technologiekonzern Via Net.Works verkaufte. Er leitete den schweizerischen Ableger, den er 2005 kaufte und mit The Internet Company (TIC) zusammenlegte. 2008 übernahm er green.ch, die er mit TIC fusionierte. Grüter ist verheiratet und hat drei Kinder.

ZUR FIRMA
Die green.ch Gruppe besteht aus den beiden Unternehmen green.ch und Green Datacenter AG. Green.ch bedient Privat- und Unternehmenskunden mit hochwertigen Internetanbindungen, Hosted und Cloud-Services, Multimediadiensten und Datensicherungslösungen. Die Green Datacenter AG bietet Rechenzentrumsdienstleistungen für mittlere und grosse Unternehmen in der Schweiz, Europa und der ganzen Welt. In Lupfig im Kanton Aargau betreibt das Unternehmen mit dem greenDatacenter Zürich-West das erste gemäss dem TIER-III-Standard zertifizierte Rechenzentrum der Schweiz. Die Angebotspalette umfasst Colocation-Services sowie die Vermietung von Rechenzentrumsfläche inklusive Notfallarbeitsplätzen. Insgesamt betreut das Unternehmen rund 100.000 Kunden. Green.ch und Green Datacenter AG sind Unternehmen der Altice Gruppe. Der Hauptsitz der Gruppe befindet sich in Brugg.
www.green.ch

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Franz Grüter, CEO green.ch: \"Unternehmen wollen heute ihre komplette Infrastruktur nicht mehr selbst betreiben, sondern als Cloud- Service einkaufen.\" (Foto: Philipp Schmidli)
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Franz Grüter: \"Schon bald wird green.ch Cloud-Services zum Bezug von Speicherplatz und Rechnerleistung u?ber das Internet lancieren.\" (Foto: Philipp Schmidli)
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Franz Grüter: \"Wir mu?ssen unserem Standort- vorteil Schweiz unbedingt Sorge tragen.\" (Foto: Philipp Schmidli)