Laut dem "AI Jobs Barometer 2025" des Wirtschaftsprüfers PwC, für das eine Milliarde Stellenanzeigen weltweit analysiert worden sind, wirkt sich Künstliche Intelligenz (KI) auf Jobs, Löhne, Anforderungsprofile und Produktivität aus. So verdienen Arbeitnehmer mit KI-Know-how, etwa im Bereich Machine Learning oder Prompt Engineering, im Schnitt bis zu 56 Prozent mehr - das ist das Doppelte im Vergleich zum Vorjahr.
Während die Gesamtzahl der Stellenanzeigen zuletzt um 11,3 Prozent geschrumpft ist, stiegen die Jobs mit KI-Anforderungen seit dem Vorjahr um 7,5 Prozent. Zwischen 2019 und 2024 wuchs die Zahl der ausgeschriebenen Stellen in schwer zu automatisierenden Berufen - etwa im Bergbau oder Gastgewerbe - um 65 Prozent. Doch auch in stark KI-geprägten Branchen wie dem Finanzwesen oder der Software-Entwicklung ist das Angebot um 38 Prozent gewachsen.
Statt Jobs zu ersetzen, stärkt KI laut Studie die Fähigkeiten von Menschen - sogar in Bereichen, die stark automatisierbar sind. So habe sich das Produktivitätswachstum seit der KI-Verbreitung 2022 in den Branchen Finanzdienstleistungen und Software-Publishing fast vervierfacht, wie die Untersuchung zeigt - von sieben Prozent (2018 bis 2022) auf 27 Prozent (2018 bis 2024).
Im Gegensatz dazu ist die Produktivitätswachstumsrate in den Branchen, die vermeintlich am wenigsten von KI betroffen sind (Bergbau, Gastgewerbe), global im selben Zeitraum von zehn Prozent auf neun Prozent gesunken. Die Daten von 2024 zeigen, dass die am stärksten von KI betroffenen Branchen ein dreimal höheres Wachstum des Umsatzes pro Mitarbeiter haben.
"KI nimmt den Menschen nicht die Arbeit weg - im Gegenteil: Sie macht sie wertvoller, effizienter und besser bezahlt. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie jetzt strategisch in KI investieren müssen, wenn sie ihre Arbeitswelt neu denken und ihre Teams fit für die Zukunft machen wollen", kommentiert Rudolf Krickl, CEO von PwC Österreich, die Ergebnisse.
So ändern sich die Anforderungen an Mitarbeiter in KI-Tätigkeitsfeldern um 66 Prozent schneller - im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 25 Prozent, heisst es. Zudem zeige sich, dass Frauen stärker von dem Wandel betroffen sind als Männer. Für sie sei der Veränderungsdruck besonders hoch, da sie überdurchschnittlich oft in Branchen arbeiten, die von KI geprägt sind.
Gleichzeitig, so ein weiteres Ergebnis der PwC-Untersuchung, verlieren akademische Abschlüsse an Bedeutung: Bei Jobs, in denen KI zum Einsatz kommt, ist der Anteil an Stellen mit Abschlussanforderung von 66 auf 59 Prozent, bei automatisierbaren Tätigkeiten sogar auf 44 Prozent gesunken.