Cyber-Krimineller: KI schafft raffinierte Fälschungsmöglichkeiten (Foto: pixabay.com/b.a.)

Laut dem neuen "2025 Identity Fraud Report" des Sicherheitsspezialisten Entrust findet alle fünf Minuten ein Deepfake-Angriff statt. Zudem haben - nicht zuletzt dank raffinierter KI-Methoden - Fälschungen digitaler Dokumente im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 244 Prozent zugenommen. Insgesamt sind laut dem Bericht Betrugsversuche beim Onboarding in der Emea-Region (Europa, Naher Osten, Afrika) im Jahresverlauf um neun Prozent gestiegen - von 3,1 Prozent (2023) auf 3,4 Prozent.

Die Rate bleibt jedoch niedriger als in APAC (Asien und Pazifikstaaten - 6,8 Prozent) und Amerika (6,2 Prozent), was mitunter auf die strengen KYC- und Onboarding-Anforderungen in Europa zurückzuführen sei, heisst es.

57 Prozent aller Dokumentenfälschungen waren veränderte digitale Originale. Dies bedeutet einen Anstieg um 244 Prozent gegenüber 2023 und ein Wachstum um 1.600 Prozent seit 2021 - vor drei Jahren waren fast alle betrügerischen Dokumente noch physische Nachahmungen. Laut Entrust nutzen Kriminelle immer stärker KI-gestützte Techniken für Betrügereien.

Zu den am häufigsten gefälschten Dokumenten gehört mit zehn Prozent auch der französische Reisepass - neben ID-Karten aus Indien (27 Prozent), Pakistan (18 Prozent) und Bangladesch (15 Prozent). Für die Dokumente existieren Web-Vorlagen, die Digital-Manipulationen erleichtern. Betrüger nutzen "As-a-Service"-Portale für Phishing, Betrug und Ransomware.

Die Zunahme von Face-Swap-Apps und GenAI-Tools sei hochproblematisch. Diese würden immer glaubwürdigere biometrische Betrugsangriffe ermöglichen. Kriminelle Anwendungen seien weitverbreitet und umfassen betrügerische Kontoeröffnungen, Kontoübernahmen, Phishing-Versuche und Fehlinformationskampagnen, warnen die Experten von Entrust.

2024 waren die drei wichtigsten Zielbranchen laut dem Report mit Finanzdienstleistungen verbunden - und das im globalen Ausmass. Kryptowährungen hatten fast doppelt so viele Betrugsversuche wie jede andere Branche zu verzeichnen (9,5 Prozent), gefolgt von Krediten und Hypotheken (5,4 Prozent) sowie traditionellen Banken (5,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sei die Betrugsrate bei Krypto-Plattformen um 50 Prozent gestiegen.



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals