Foto: Huawei

Nachdem Google und ARM bekannt gegeben haben, ihre Geschäftsbeziehungen aufgrund des Druckes der Regierung Donald Trump zum chinesischen IT- und Telekomriesen Huawei zu beenden respektive drastisch einzuschränken, wollen Mobilfunkunternehmen in Grossbritannien und Japan die Einführung neuer Smartphones Huaweis aussetzen. Anders sieht es in der Schweiz aus. Bei Swisscom, Salt und Sunrise ist bislang von Verkaufsstopp keine Rede.

Swisscom etwa hat im Gegensatz zur japanischen Mobilfunkfirma Rakuten das neue Huawei P30 Lite bereits eingeführt. Man verfolge die weiteren Entwicklungen am Markt eng, sagte dazu eine Sprecherin des Konzerns gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Ähnlich klingt es auch bei Salt und Sunrise. "Wir setzen unsere Verkaufsaktivitäten mit Huawei wie bisher üblich fort, inklusive den bisherigen Verkaufsformen", erklärte ein Sunrise-Sprecher. Denn bereits verkaufte Huawei-Produkte sowie aktuell in den Geschäften erhältliche seien vom Android-Stopp nicht betroffen. Salt erklärt mit derselben Begründung: "Basierend auf diesen Information werden wir keine sofortigen Anpassungen im Verkauf vornehmen."

Hintergrund dazu ist, dass der chinesische ICT-Riese bei seinen Mobiltelefonen bislang auf das Betriebssystem Android des US-Internetriesen Google setzte. Weil die USA aber im Handelskrieg mit China Huawei auf eine Schwarze Liste gesetzt haben, haben es amerikanische Firmen schwer, mit den Chinesen weiter Geschäfte zu machen. Als Reaktion auf die Beschränkungen will Google die technische Unterstützung für Android bei Huawei aufkündigen. Damit bekämen Nutzer von Huawei-Smartphones keine Android-Updates mehr. Auch die Prozessorenherstellerin ARM will die Business-Verbindung zu Huawei kappen.

Huawei will nun unter dem massiven Druck der Sanktionen sein eigenes Betriebssystem spätestens zum nächsten Frühjahr einsatzbereit haben. Gearbeitet daran wird ja schon seit langem. Es soll auf Smartphones, Computern, Tablets, Fernsehern, in Autos und tragbaren Geräten laufen und mit Android-Apps kompatibel sein, kündigte der Chef der Huawei-Verbrauchersparte, Yu Chengdong, laut "Phoenix News" an.