Weltkarte zum Mautbetrieb (Bild: Kapsch Trafficcom)

Das österreichische IT-Unternehmen Kapsch Trafficcom hat in Norwegen gemeinsam mit seinem Partnerunternehmen Aventi Intelligent Communication in einem Pilotprojekt ein neues Mautsystem getestet. Konkret gehe es darum herauszufinden, wie eine Gebührenerhebung für PKWs basierend auf dem Emissionsstatus von Fahrzeugen, der zurückgelegten Strecke und dem Fahrzeugtyp möglich sein könne, teilt Kapsc Trafficcom mit.

Das Projekt erfülle dabei alle relevanten Datenschutz-Richtlinien und sammle ausschliesslich die für die Abwicklung der Fahrt notwendigen Daten, heisst es. "Insgesamt wurden mehr als zwei Millionen Kilometer an Fahrten analysiert, das sind umgerechnet ca. 50 Erdumrundungen. Das System war in der Lage, mit den schwierigen und sehr spezifischen Bedingungen des norwegischen Straßennetzes umzugehen, Routen abzugleichen und Tarife mit einer Genauigkeit von über 99 Prozent zu berechnen", so Alfredo Escriba, Chief Technical Officer bei Kapsch TrafficCom.

Das Projekt fliesst den Infos zufolge ein in die von den norwegischen Behörden beauftragte "Konzeptauswahlstudie" mit dem Ziel, neue Wege für die künftige Festlegung und Erhebung von Straßennutzungsgebühren zu finden. Hintergrund ist der rapide Rückgang der fahrzeugbezogenen Steuereinnahmen, insbesondere aufgrund des hohen Anteils an Elektrofahrzeugen in Norwegen. Ein Problem, vor dem in Zukunft immer mehr Staaten stehen werden.

Nutzungsbasierte Gebührenerhebung könne einerseits den Steuerausfall von Staaten kompensieren und biete andererseits ein faires und transparentes Gebührensystem für Straßennutzer, so die Mitteilung. Während diese Art der Gebührenerhebung bei LKWs bereits etabliert sei, könnte das getestete System erstmals ein praktikables und nutzerfreundliches Instrument für PKWs bieten.