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Mit der Festsetzung der Strategie "Digitale Verwaltung" stellt der Regierungsrat des Kantons Zürich die Weichen für die digitale Zukunft des Kantons. Das Papier "Digitale Verwaltung" soll aufzeigen, wie die Verwaltung künftig die digitale Entwicklung mitgestalten und die Chancen der Digitalisierung nutzen will. Teil der Strategie ist gemäss Mitteilung ein Impulsprogramm mit Digitalisierungsvorhaben, die vorrangig und eng koordiniert angegangen werden sollen.

Darüber hinaus richtet Zürich mit der Strategie "Informations- und Kommunikationstechnologie IKT" auch die kantonale Informatik neu aus. Die IKT-Grundversorgung der Arbeitsplätze soll künftig zentral erbracht werden. Eine direktionsübergreifende Steuerung soll die koordinierte Umsetzung der beiden Strategien sicherstellen.

Bereits heute könnten verschiedene Kontakte mit der Verwaltung ganz oder weitgehend elektronisch abgewickelt werden, wie etwa Steuererklärungen, Umzüge, Fahrzeugprüfungen oder diverse Angebote für Unternehmen, betont der Regierungsrat. Mit der Strategie "Digitale Verwaltung 2018–2023" soll diese Entwicklung nun strategisch vorangetrieben und Impulse gesetzt werden. "Die Digitalisierung soll für die Öffentlichkeit langfristigen Nutzen hinsichtlich der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes, der organisatorischen Beweglichkeit und der Effizienz der Verwaltung schaffen," heisst es in der Aussendung dazu. Zu den strategischen Zielen gehören demnach unter anderem die Vereinfachung und der Ausbau des digitalen Leistungsangebots, die Förderung der digitalen Information und Kommunikation und Mitwirkung an der Verwaltungstätigkeit. Insgesamt soll die Verwaltung die Chancen der Digitalisierung nutzen, um auch in Zukunft in der Öffentlichkeit als zeitgemässe Leistungserbringerin und attraktive Arbeitgeberin wahrgenommen zu werden.

Die Umsetzung der Strategie besteht im Wesentlichen aus einem Impulsprogramm. Es beinhaltet die wichtigsten, grösstenteils direktionsübergreifenden Projekte und Massnahmen, die vorrangig und eng koordiniert angegangen werden sollen. Dazu gehören Vorhaben, die von der Öffentlichkeit stark nachgefragte Leistungen umsetzen wie bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten, elektronische Abwicklung von Bewilligungsverfahren oder kantonsweit einheitliche und einfache Online-Angebote. Impulse sind der Mitteilung zufolge auch für weitere Projekte mit Innovationscharakter geplant, bei denen mögliche Einsatzgebiete von neuen Technologien geklärt werden sollen. Neben den Vorhaben im Impulsprogramm sollen die Direktionen und die Staatskanzlei weitere Projekte zur Digitalisierung weiterführen und umsetzen. Massnahmen für die Verankerung des kulturellen Wandels innerhalb der Verwaltung als Voraussetzung für die Bewältigung von Veränderungsprozessen würden initiiert und unterstützt.

Für die strategische Steuerung wird ein Gremium, dem Regierungsrätin Jacqueline Fehr, Regierungsrätin Silvia Steiner und Regierungsrat Ernst Stocker angehören, eingesetzt. Dieses Gremium unter dem Vorsitz von Staatsschreiberin Kathrin Arioli ist auch für die Steuerung der IKT-Strategie zuständig. Die Direktionen und die Staatskanzlei setzen die Strategie im Auftrag des Regierungsrates grösstenteils dezentral um. Koordiniert und operativ unterstützt werden sie bei der digitalen Transformation von einer Fachabteilung der Staatskanzlei. Für die angestrebte durchgängige Umsetzung der Digitalisierung wird die enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden im Rahmen von Egovpartner fortgesetzt. Weiter soll mit geeigneten Massnahmen dem Einbezug von Bevölkerung und Wirtschaft sowie der Wissenschaft Rechnung getragen werden.

Gleichzeitig hat der Regierungsrat seine Strategie für eine zentralisierte Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) verabschiedet. Dazu hatte er bereits im Herbst 2017 die strategischen Eckpfeiler bestimmt. Die inzwischen ausgearbeitete Strategie sieht vor, dass das in der Finanzdirektion auf Anfang 2018 neu geschaffene Amt für Informatik (AFI) künftig unter anderem für die IKT-Grundversorgung der Arbeitsplätze in der gesamten Verwaltung verantwortlich sein wird. Eingeschlossen sind dabei alle Direktionen und die Staatskanzlei (ausser, auf Grund ihrer Sonderstellung, die Kantonspolizei) sowie die kantonalen Schulen und die unselbständigen Anstalten.

Die neue IKT-Strategie löst jene aus dem Jahr 2008 ab. Sie bildet die Grundlage für die weitere Digitalisierung der Verwaltung des Kantons Zürich. Ihre Ziele sind die IKT-Steuerung, die effiziente Bereitstellung der IKT-Grundversorgung, die Standardisierung der Betriebs- und Supportprozesse (insbesondere des Beschaffungsprozesses) sowie das verwaltungsweite Management der IKT-Sicherheit. Die Weiterentwicklung der Fachapplikationen bleibt bei den Direktionen und der Staatskanzlei. Wegen der Zentralisierung der Grundversorgung werde es zu internen Verschiebungen von Arbeitsplätzen kommen.

Der Regierungsrat plant mit der aus einem guten Dutzend Projekten bestehenden Strategie auch, die Zahl der Rechenzentren in einem Verbund auf zwei reduzieren. Er verspricht sich von der neuen IKT-Strategie eine hohe Datensicherheit und eine günstigere Beschaffung. Die Höhe der erwareten künftigen Einsparungen lasse sich nicht beziffern. Auf Grund von Erfahrungswerten könnten sie sich je nach Bereich zwischen 5 und 25 Prozent bewegen, heisst es. Der Gesamtaufwand für die IKT der kantonalen Verwaltung beläuft sich heute auf rund 180 Millionen Franken.



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