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Die Auswertung von über hundert Millionen Zeitungsartikeln durch den Supercomputer "SGI Altix", auch bekannt als "Nautilus", soll schon vor dem Ausbruch eindeutige Hinweise auf die Revolutionen in Ägypten und Libyen gegeben haben.

Zwar wurde die Studie nach den Ereignissen selbst erstellt, doch die Methode kann auch angewandt werden, um zukünftige Ereignisse vorherzusagen, so die BBC. Kalev Leetaru von der Universität Illinois hatte Artikel aus unterschiedlichen Quellen über eine lange Zeitspanne auswerten lassen.

Wettervorhersage für Umstürze

Nicht nur die Revolutionen in den arabischen Ländern, auch den Aufenthaltsort von Osama Bin Laden will der Forscher durch die Analyse der Nachrichten rückwirkend festgestellt haben. Seine Ergebnisse sind genauer als die Erkenntnisse der US-Geheimdienste zu dieser Zeit, ist Leetaru überzeugt. Während die US-Regierung den ehemaligen ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak noch den Rücken gestärkt hatte, hätte die Analyse des Supercomputers bereits eindeutig darauf hingewiesen, dass ein Machtwechsel bevorstünde.

Der Computer untersucht die eingespeisten Artikel nach Schlagwörtern, um die politische Stimmung zu analysieren. Eine Häufung von Adjektiven wie "schrecklich" und "furchtbar" oder eben auch "gut" oder "nett" geben dem System Hinweise auf die Lage eines Landes. Bislang funktioniert die Analyse allerdings erst rückwirkend, eine möglichst treffsichere Vorhersage ist nun das nächste Ziel. Ähnlich wie die Wirtschaftslage soll auch die politische Lage von Computern prognostiziert werden. "Es ist wie wie mit der Wettervorhersage. Es ist zwar nicht perfekt, aber besser als einfach nur zu raten", meint Leetaru.