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In der Schweiz vernachlässigt jede vierte Person die Aktualisierungen für das Smartphone. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage des Onlinevergleichsdienstes Comparis.ch hervor. Fast 3 Prozent aller Smartphone-User machen gar keine Smartphone-Updates, 23 Prozent nur manchmal.

Das sei überaus kritisch, denn Smartphones würden gemäss dem neusten Smartphone-Report von Comparis immer länger genutzt. "Gerade deshalb sind regelmässige Updates unerlässlich, um die Sicherheit und Stabilität der Geräte zu gewährleisten", meint Comparis-Digitalexperte Jean-Claude Frick. "Auf unseren Smartphones sind persönlichste Daten gespeichert. Deren Schutz wird durch Updates verbessert. Wer diese nicht installiert, setzt sich dem Risiko eines Datenverlustes aus."

Frauen sind der Umfrage zufolge beim Updaten weniger konsequent als Männer: 78 Prozent der befragten Männer aktualisieren ihre Geräte immer. Bei den Frauen sind es nur knapp 69 Prozent. Die Antwort "Ja, manchmal" gaben hingegen nur 19 Prozent der Männer, aber 27 Prozent der Frauen. Bei den Personen, die ihre Geräte gar nie updaten, gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

Deutliche Differenzen zeigen sich zwischen den Altersgruppen: Fast 6 Prozent der 56- bis 74- Jährigen bringen ihre Smartphone-Software nie auf den neuesten Stand. Bei den 18- bis 35-Jährigen sind es knapp 1 und bei den 36- bis 55-Jährigen 2 Prozent. Von den Personen mit Kindern im Haushalt führen 78 Prozent immer alle Updates durch. In kinderlosen Haushalten installieren nur 71 Prozent immer die neusten Updates.

Aufgeteilt nach Betriebssystemen achten mehr iPhone-User auf ihre Sicherheit: 78 Prozent der Personen mit einem iOS-Smartphone installieren immer alle Updates (20 Prozent manchmal). Bei den Android-Usern sind es nur 70 Prozent (und 25 Prozent manchmal). Gar keine Aktualisierungen nehmen 3 Prozent der Android-Nutzer vor, bei den iOS-Usern sind es 1 Prozent.

"Um von den technischen Verbesserungen zu profitieren", ist die mit 76 Prozent meistgenannte Begründung aller Personen, weshalb sie immer oder zumindest manchmal Updates durchführen. "Aus Datenschutzgründen" folgt mit knapp 57 Prozent an zweiter Stelle, noch vor "um die neuesten Features zu nutzen".

Wer sein Handy nicht updatet, tut es vor allem nicht, weil er oder sie den Update-Prozess zu kompliziert findet oder das Smartphone schon zu alt ist und kein Update mehr verfügbar ist. Als weitere Argumente werden mangelnder Speicherplatz, die Furcht vor einer Verlangsamung des Smartphones oder auch der zu lange Update-Prozess angeführt.

"Die Hersteller täten gut daran, den Update-Prozess so einfach wie möglich zu gestalten. Wiederkehrende Erinnerungen, das Handy auf dem neuesten Stand zu halten, könnten die Motivation der User steigern, diese Updates konsequent zu installieren", sagt Frick.

Im Gegensatz zum laschen Umgang von vielen Usern in Bezug auf Updates steht deren Verfügbarkeit. Diese hat seit der letzten Comparis-Analyse 2018 deutlich zugenommen – und zwar bei allen Herstellern. Damals war selbst bei teuren Smartphones nach drei bis fünf Jahren Schluss mit Updates. Inzwischen hat sich die Bereitstellung von Versions und Security Updates auf bis zu sieben Jahre erhöht.

Auf dem Podest stehen heute Apple und Samsung: Sie liefern gemäss der Comparis-Analyse für ihre Geräte am längsten neue Versionen und Sicherheitsupdates, wie eine Comparis-Umfrage bei den Herstellern zeigt. Während bei Apple alle Preisklassen gleich lang mit Updates und neuen Versionen versorgt werden, unterscheidet sich der Softwaresupport bei den Android-Geräten: Günstigere Smartphones unter 400 Franken bekommen weniger lang Softwareupdates als die teuren Smartphones (über 800 Franken).

"Moderne Handys funktionieren viele Jahre lang. Werden aber günstigere Geräte weniger lang mit Updates versorgt, sind sie schon nach 3 bis 4 Jahren Elektroschrott", erklärt Frick. "Jahrelange Updates verbessern den Wiederverkaufswert und führen zu einer längeren und ökologischeren Nutzung."

Umfrage-Methodik: Die repräsentative Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von Comparis.ch im März 2022 unter 1025 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt.