thumb

Exakt 488.000 Schweizer Franken kostet ein Fall von Datenverlust hierzulande im Durchschnitt. Laut der neuen Auflage der Studie "Global Data Protection Index", die das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne im Auftrag von EMC erstellt hat, verloren 33 Prozent der dabei untersuchten Schweizer Unternehmen während der vergangenen 12 Monate wenigstens einmal Geschäftsdaten.

Demzufolge konnten die untersuchten Unternehmen während der letzten zwei Jahre zwar die Zahl der Datenverluste reduzieren, die sie aufgrund von Strom- oder Hardwareausfällen, Softwarefehlern oder Datenschäden erlitten; doch im Gegenzug dazu verloren sie weit mehr Daten aufgrund von Hackerangriffen und anderen, neuartigen Bedrohungen als zuvor. Insgesamt lag die Gesamtzahl der Unternehmen, die im vergangenen Jahr einen Datenverlust oder einen Systemausfall verzeichneten, 13 Prozent über dem Vergleichswert einer Vorgänger-Untersuchung aus dem Jahr 2014.

EMC hatte die Neuauflage der Studie eigenen Angaben zufolge vor allem deshalb in Auftrag gegeben, um Kunden und andere Unternehmen auf jüngere Entwicklungen im IT-Risiko-Umfeld aufmerksam zu machen. Laut Untersuchungsbericht gehören hierzu vor allem vier zentrale, teils neue Gefahren:

Ransomware und Angriffe aufs Archiv
Fast ein Viertel (23 Prozent) der untersuchten Unternehmen erlitten im vergangenen Jahr Datenverluste oder Ausfälle aufgrund von Angriffen von aussen; zählt man auch die Opfer von Angriffen innerhalb des Unternehmens hinzu, wächst die Zahl der „Hacker-Geschädigten“ auf 36 Prozent der Gesamtstichprobe. In der Schweiz wurden sogar 56 Prozent der Firmen Opfer von Angriffen. Auffällig hierbei: Die Angreifer nehmen offenbar nicht mehr nur die Stamm- und andere Geschäftsdaten der Firmen ins Visier, sondern auch Backup- und Archivkopien – etwa mittels so genannter Ransomware. IT-Verantwortliche bräuchten deshalb Mittel und Wege, um auch diese so wichtigen Datenkopien besser zu schützen, heisst es in dem Bericht.

Schlecht geschützte Public Clouds
Mehr als 80 Prozent der für die Untersuchung befragten Entscheider meinten, ihr Unternehmen werde künftig zumindest einen Teil der acht wichtigsten Geschäftsanwendungen in Public Clouds betreiben. 47 Prozent gingen dabei davon aus, die in der Cloud gespeicherten Daten seien nicht vollständig geschützt. Mehr als die Hälfte gab zudem an, ihre IT-Organisation betreibe schon jetzt die unternehmenseigene E-Mail-Anwendung in der Cloud. Insgesamt betreiben alle untersuchten Unternehmen derzeit etwa 30 Prozent ihrer IT-Umgebung in der Public Cloud (in der Schweiz: 26 Prozent). Nach Einschätzung von EMC gehen die Unternehmen hiermit ein Risiko ein, da viele SaaS-Dienstleister keine Absicherung gegen das versehentliche oder absichtliche Löschen von Kundendaten durch die eigenen Mitarbeiter böten. Und der Befragung zufolge treffen nur jeweils 50 Prozent der untersuchten Unternehmen entsprechende eigene Sicherheitsvorkehrungen.

Zweifel an der Zukunftssicherheit
Mehr als 70 Prozent der Untersuchungsteilnehmer zeigten sich zudem nicht sehr überzeugt von der eigenen Fähigkeit, Systemdaten im Falle einer Störung oder eines Verlusts vollständig wiederherstellen zu können; in der Schweiz äusserten 59 Prozent der Befragten ähnliche Zweifel. 73 Prozent aller Teilnehmer zweifelten zudem an der Leistungsfähigkeit der ihnen zugeteilten IT-Ressourcen und meinten, diese könnten nicht mit der Spitzenleistung mithalten, wie sie etwa Flash-Speicherlösungen schon heute bieten würden. Von den befragten Schweizer IT-Verantwortlichen waren nur 33 Prozent „sehr sicher“, dass ihre derzeitigen Datenschutz-Anwendungen für den Schutz schneller Flash-Arrays geeignet wären.