ITU-Gebäude in Genf (© Bauerpower/CC BY-SA 2.0)

In Bezug auf die wichtigste diesjährige Konferenz der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), die heute in Bukarest zu Ende gegangen ist, zieht die Schweizer Delegation eine positive Bilanz. Denn erstens sei die Stellung des internationalen Genf als wichtiges Zentrum der internationalen Gouvernanz im digitalen Raum weiter gestärkt worden. Und zweitens wollen die Mitgliedstaaten der ITU zudem den digitalen Graben schliessen. Darüber hinaus gelan der Schweiz die Wiederwahl in den Exekutivrat der Organisation. Mit Doreen Bogdan-Martin wurde erstmals eine Frau zur Generalsekretärin der Organisation gekürt.

Die Delegierten haben bei der Wahl der 48 Mitglieder des ITU-Verwaltungsrats demnach ihr Vertrauen in die Schweiz bekräftigt und deren Sitz im Rat für die nächsten vier Jahre bestätigt. Als Sitzstaat der Organisation und Mitglied des Rates wolle sich die Schweiz weiter dafür einsetzen, dass die Organisation, ihre Mitarbeitenden und Delegierten, die an ITU-Treffen teilnehmen, über gute Rahmenbedingung verfügen, heisst es in einer Aussendung des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom). Ein neues Gebäude soll die dauerhafte Präsenz der ITU in Genf sicherstellen. Damit werde Genf als führender Standort der Digitalisierungs- und Technologiedebatten gestärkt, so das Bakom.

Wie es weiter heisst, haben sich die Mitgliedstaaten zur wichtigen Rolle der ITU bei der Weiterentwicklung der Telekommunikation und der Informations- und Kommunikationstechnologien bekannt, indem sie der Organisation ermöglichen, sich mit neuen zukunftsträchtigen Technologien wie z.B. künstliche Intelligenz zu befassen. Sie bekräftigten laut Bakom auch die Aufträge der Organisation hinsichtlich der weltweiten Überwindung der digitalen Kluft zwischen Industriestaaten und weniger entwickelten Ländern, zwischen den Generationen sowie den Geschlechtern. Die Mitgliedstaaten haben in Bukarest demnach zudem die strategischen Ziele für die nächsten vier Jahre festgelegt.

Mit der Amerikanerin Doreen Bogdan-Martin wurde erstmals in der 157-jährigen Geschichte der ITU eine Frau an die Spitze des Generalsekretariats gewählt. Sie war bislang Direktorin des Entwicklungssektors der Internationalen Fernmeldeunion. Ihr Stellvertreter ist der ebenfalls neu gewählte Litauer Tomas Lamanauskas.

Das oberste Organ der ITU ist die so genannte Bevollmächtigtenkonferenz. Diese fand vom 26. September bis 14. Oktober 2022 in Bukarest (Rumänien) statt. Die Schweiz hat mit einer Delegation unter der Leitung von Bernard Maissen, Direktor des Bundesamts für Kommunikation, daran teilgenommen.

Die ITU wurde 1865 gegründet und ist die älteste zwischenstaatliche Organisation im Bereich der technischen Zusammenarbeit. Sie zählt heute 193 Mitgliedstaaten und mehr als 900 nichtstaatliche Mitglieder.



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