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Der US-Finanzinvestor KKR will das italienische Telekommunikationsunternehmen TIM übernehmen. Die börsennotierte Beteiligungsgesellschaft, die auch der grösste Anteilseigener des Medienkonzerns Axel Springer ist, hinterlegte bei den Italienern offiziell ihr Kaufinteresse. Dieses sei "nicht bindend und indikativ", teilte TIM, die frühere Telecom Italia mit Zentrale in Mailand, nach einer ausserordentlichen Vorstandssitzung mit.

KKR (Kohlberg Kravis Roberts) strebt demnach an, 100 Prozent der Aktien an dem ehemaligen Monopolisten zu übernehmen und den Konzern dann von der Börse zu nehmen. Der Investor bietet 0,505 Euro pro Aktie. Am Freitag war die TIM-Aktie mit 0,35 Euro gehandelt worden. Insgesamt soll sich KKRs Angebot auf 10,8 Milliarden Euro belaufen.

TIM steht in Italien unter Druck: Die jüngsten Quartalsergebnisse waren enttäuschend, auch ein Deal mit der Streamingplattform DAZN zur Übertragung von Fussballspielen der Serie A in dieser Saison brachte nicht die erhofften Zuwachszahlen an Abonnenten.

In Italien sorgte die Nachricht über den KKR-Vorstoss, über den zuerst die Zeitung Corriere della Sera berichtet hatte, für Aufregung. Die Regierung teilte noch am Abend mit, die Entwicklungen zu verfolgen. Zunächst sei es aber ein gutes Zeichen für das Land, wenn Investoren sich für italienische Unternehmen interessierten, hiess es.