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Auf ihrer Webseite ziehen die zum Teil betagten (also erfahrenen) Gründer des israelischen Startups Storone unter dem Motto “Our NDA” kräftig vom Leder: Nachdem ihr CEO Gal Naor 2010 seine frühere Firma Storwize an IBM verkauft hatte (wo sie dann eine Zeitlang eine eigene Existenz neben anderen Storage-Akquisitionen wie XIV führen durfte), zog er sich mit Kollegen und Freunden zurück, um in aller Ruhe an etwas Neuem – und “Revolutionärem” – zu arbeiten. 35 Leute waren das, bevor im November 2017 das erste Produkt mit Namen TRU (Total Resource Utilization) der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Der selbst gesetzte Anspruch könnte nicht höher sein: “We think results.” Aus der programmatischen Erklärung von Storone: “Es geht nicht länger darum, einfach nur ein paar Storage-Anforderungen wie Performance oder grosse Kapazität zu erfüllen. Dies kann leicht erreicht werden, wenn man bereit ist, dafür andere Faktoren zu opfern. Die wirkliche Herausforderung besteht darin, eine Lösung bereitzustellen, die nicht nur die Standardanforderungen erfüllt, sondern die besten Resultate bezüglich sämtlicher Faktoren bereitstellt – auf den Ebenen von Hardware, Komplexität, Kosten und Vollständigkeit.”

Der Anspruch lautet: Storone liefert bessere Resultate durch Software, nicht durch Hinzufügen oder Ersetzen von Hardware. Speicher, so Gal Naor, ist heute Commodity, egal ob es sich um klassische Festplatten oder neue SSDs handelt. Die Unterschiede seien nur graduell, und die Produkte lassen sich leicht austauschen, einige sind etwas schneller, andere haben eine grössere Kapazität.

TRU von Storone geht davon aus, dass das Bottleneck bei den Enterprise Storage-Systemen im letzten Jahrzehnt sich von den Peripheriegeräten mit Netzwerkbandbreite und Platten-Performance zur Storage-Software bewegt hat. Die Bandbreite der Netzwerke und die Platten-Performance verdoppeln sich im Verhältnis zur CPU nicht mehr nur pro Jahr, sondern beschleunigen sich 1.000 bis 10.000 Mal so schnell wie die CPU, die sich nur um 30 bis 50 Prozent jährlich verbessert.

TRU von Storone ist laut Naor die erste Software für Enterprise-Storage, die sich parallel zu der Entwicklung der Peripheriegeräte bewegt. TRU ist deshalb als All-in-One-Software konzipiert, die auf physikalischen oder virtuellen Appliances läuft und sich direkt um die Balance von Platten, Speicherprotokollen und Workloads innerhalb des gleichen Speichersystems kümmern will.

Hinzu kommen Verbesserungen beim Datenschutz, der Auslastung der Speicherkapazitäten, bei der Fehlertoleranz und der Datenwiederherstellung mit zum Beispiel schnellen Snapshots. Der Hersteller beabsichtigt, seine Software in verschiedenen Variationen je nach Kundenanforderungen zu liefern.

Storone will sich noch nicht in die Karten schauen lassen. Man begnügt sich mit Absicht noch mit etwas kryptisch gehaltenen Beschreibungen von Storone, um Nachahmer – solange es geht – fernzuhalten, wie Naor vor einer Gruppe von Journalisten im Herbst 2017 feststellte.

Das Startup bekommt finanzielle Unterstützung durch private Investoren wie dem Microsoft-Chairman John Thompson oder dem früheren Motorola-CEO Edward Zander sowie durch Venture Capitalists wie Giza, Vaizra und JGV. Über Kunden wird ganz konsequent im Moment nicht gesprochen. Wer einer werden möchte, muss sich vorher verpflichten, keine Informationen über die Storone-Lösung(en) naxch aussen zu geben.



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