Sitz von United Internet in Montabaur (Bild: zVg)

Der deutsche Internet-Dienste-Anbieter United Internet mit Zentrale in Montabaur arbeitet seit längerem am Börsengang seiner Cloud- und Webhostingtochter Ionos. Insiderkreisen zufolge geht das von Ralph Dommermuth geführte Unternehmen aktuell von einer Bewertung in Höhe von bis zu fünf Milliarden Euro aus.

Sowohl United Internet als auch Miteigentümer Warburg Pincus hätten sich in den vergangenen Wochen mit mehreren Fondsmanagern getroffen und wollten den geplanten Anteilsverkauf bis Februar vorantreiben, hiess es in einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg mit Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die Bewertung laufe auf 4,5 bis 5 Milliarden Euro hinaus. Damit würde Ionos höher bewertet, als auf Basis von Insiderinformationen im November erwartet worden war.

Nach Ansicht von Börsioanern könnte Ionos' Sprung aufs Parkett den europäischen Markt für Börsengänge (IPOs) wiederbeleben, der angesichts der hohen Inflation und der gestiegenen Zinsen praktisch zum erliegen gekommen ist. Der im MDax notierte Digitalkonzern United Internet hatte schon im September angekündigt, Ionos an die Börse zu bringen.

Ionos kam im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von 1,06 Milliarden Euro, was einem knappen Fünftel der Erlöse des Gesamtkonzerns entspricht. In der Sparte sind laut Firmenangaben mehr als 4000 Menschen beschäftigt. United Internet befindet im Umbruch. Die Sparte Konsumentenapplikationen mit den E-Mail-Diensten GMX und Web.de steht im Schaufenster; sie könnte in geraumer Zeit verkauft werden. Die Tochter 1&1 arbeitet mit Hochdruck am Bau des vierten deutschen Mobilfunknetzes. Der Gesamtumsatz von United Internet betrug im letzten Jahr 5,646 Milliarden Euro. Der Konzern beschäftigt rund 10'000 Mitarbeitende.