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Der Netzaktivist John Perry Barlow, der zunächst als Autor und Texter der US-Kultband Grateful Dead bekannt geworden ist, ist gestern im Alter von 70 Jahren gestorben, wie die von ihm gegründete Electronic Frontier Foundation (EFF) in einem Beitrag auf ihrer Website bekannt gegeben hat.

Barlow setzte sich sehr früh mit dem Netz auseinander. Im Jahr 1996 sorgte er für international grosses Aufsehen, als er eine "Unabhängigkeitserklärung des Cyberspace" veröffentlichte, in der er sich gegen staatliche Kontrolle auf das damals rasant wachsende Netz ausspricht. "Regierungen der Industriellen Welt, ihr müden Riesen aus Fleisch und Stahl, ich komme aus dem Cyberspace, dem neuen Zuhause des Geistes. Als Vertreter der Zukunft bitte ich euch aus der Vergangenheit, uns in Ruhe zu lassen. Ihr seid nicht willkommen unter uns. Ihr habt keine Souveränität, wo wir uns versammeln“, heisst es am Beginn dieser Erklärung. Der Text fand im Netz rasche Verbreitung - auch zwei Jahrzehnte später stand Barlow noch zu dieser Erklärung.

Neben seiner Arbeit für die EFF, die sich unter anderem für Grundrechte im Netz einsetzt, gründete Barlow im Jahr 2012 die Freedom of Press Foundation, die sich für die Pressefreiheit einsetzt. Er führte mehrere Gespräche mit dem Whistleblower Edward Snowden und bezeichnete diesen in einem Interview mit Wikileaks-Gründer Julian Assange als "Helden“.

"Es ist keine Übertreibung, wenn man behauptet, dass wesentliche Teile des Internets, das wir heute kennen und lieben, wegen Barlows Vision und Führungsqualitäten existieren und gedeihen“, würdigt EFF-Direktorin Cindy Cohn den Pionier.



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