Bild: Red Hat

Das Interesse an Containertechniken als Rückgrat der modernen Anwendungsentwicklung steigt zusehndes, wie eine aktuelle Studie im Auftrag der Open-Source-Spezialistin Red Hat belegt. Denn sie greifen Unternehmen dabei unter die Arme, die Entwicklung und Bereitstellung von Applikationen voranzutreiben und mit den Herausforderungen hybrider Cloud-Infrastrukturen und Multi-Cloud-Umgebungen umzugehen.

Red Hat liess für die Studie zwischen Januar und März dieses Jahres insgesamt 574 IT-Fachleute mit technischen und geschäftsbezogenen Aufgaben in der Emea-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) befragen. 91 Prozent der Interviewten, die mit der Entwicklung und Bereitstellung von Anwendungen befasst sind, stuften dabei Container als wichtig oder von hoher Priorität ein. Und dies nicht zuletzt deshalb, weil sie Container als Karrieresprungbrett betrachten. Immerhin 40 Prozent nannten als Hauptgrund für ihr grosses Interesse das berufliche Vorankommen im eigenen oder auch in einem anderen Unternehmen. 30 Prozent geht es laut der Untersuchung in erster Linie darum, neue Arten von Anwendungen bereitzustellen, und 19 Prozent wollen Fachabteilungen besser unterstützen.

Die Studie verweist aber auch auf einige regionale Unterschiede: Während beispielsweise in den Niederlanden 46 Prozent und im Nahen Osten sowie Afrika sogar 59 Prozent der Befragten ihre Karriere im Blick haben, sind es in Deutschland nur 27 Prozent – so wenig wie in keiner anderen Region. Den germanischen Entwicklern und Software-Architekten liegt offkundig der Support ihrer Fachbereichskollegen stärker am Herzen (31 Prozent) als dies in anderen Ländern der Fall ist.

Für 46 Prozent der Befragten, die sich mit der Entwicklung und Bereitstellung von Anwendungen befassen, sind Container-basierte Anwendungen in den kommenden zwölf Monaten die Top-Priorität im Bereich Software-Entwicklung – noch vor einer höheren Qualität, Performance und Sicherheit von Anwendungen (43 Prozent) und vor einer Stärkung von Continuous-Integration- und Continuous-Delivery-Prozessen (32 Prozent).

Die grosse Begeisterung für Container sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Nutzung der Technik noch in den Kinderschuhen steckt. Fast die Hälfte der Unternehmen (49 Prozent) befindet sich in der Sondierungsphase oder hat bislang nur einige, wenige Container-Workloads im Einsatz. Lediglich 22 Prozent setzen Container bereits auf breiter Front im Produktivbetrieb ein.

Allerdings planen fast alle Unternehmen, die sich bislang nicht mit dem Thema beschäftigt haben (25 Prozent), dies in den kommenden 24 Monaten zu ändern. Denn zu gross seien die Verheissungen von Containertechniken, mit denen diejenigen Befragten, die Software entwickeln und bereits Erfahrung im Bereich Container gesammelt haben, beispielsweise die Cloud-Nutzung (33 Prozent) und Innovationen (31 Prozent) vorantreiben und die Skalierbarkeit ihres IT-Betriebs verbessern (30 Prozent) wollen, so die Studie.

Nach der Einschätzung aller Befragten stellen fehlende Skills und Trainings (40 Prozent), Kosten (34 Prozent) sowie begrenzte personelle Ressourcen (32 Prozent) die grössten Hindernisse bei der Einführung von Containern dar. Plattformen wie Kubernetes, die bei der Orchestrierung, Automatisierung und Verwaltung von Containern helfen, seien daher für den reibungslosen Einsatz der Techniken in Unternehmen entscheidend. Die Befragten seien sich dessen bewusst: 61 Prozent gaben demnach an, dass sie Dienste zur Container-Orchestrierung benötigten. Allerdings halten 19 Prozent diese für zu komplex, um sie selbst zu implementieren.



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