Intel-Zentrale in Santa Clara (Bild:Intel)

Italien wirbt Insidern zufolge beim US-Konzern Intel mit einem massgeschneiderten Angebot für den Bau einer Chipfabrik. Zugleich zeichne sich Deutschland als Spitzenkandidat für eine noch grössere sogenannte Megafabrik ab. Die Regierung in Rom führe mittlerweile fortgeschrittene Gespräche mit dem US-Konzern über mögliche Investitionen, die sich ersten Schätzungen zufolge auf mehr als 4 Mrd. Euro belaufen dürften.

In Deutschland wird inzwischen Dresden als Favorit für die Megafabrik gehandelt. Das sächsische Wirtschaftsministerium teilte auf Anfrage mit, noch sei keine Entscheidung getroffen. Erst im Sommer hatte der US-Chipkonzern Global Foundries, der gerade seinen Börsengang vorbereitet, angekündigt, eine Milliarde Dollar in das Geschäft in Deutschland zu stecken. Global Foundries betreibt in Dresden nach eigenen Angaben das grösste Halbleiterwerk Europas, in dem mehr als 3.000 Mitarbeiter tätig sind. Im Juni hatte zudem Bosch eine neue Chip-Fabrik in Dresden eröffnet.

Intel nimmt gerade viel Geld in die Hand, um seine Kapazitäten mitten in der Chipkrise auszubauen und sich auch als Auftragsfertiger zu positionieren. Mit den neuen Werken in Europa will der Konzern auch einer Wiederholung der Lieferengpässe vorbeugen, die gerade die Autoindustrie unter Druck setzen. Eine Entscheidung über die Orte für die neuen Werke will Firmenchef Pat Gelsinger noch dieses Jahr treffen.