Intel-Zentrale im kalifornischen Santa Clara (©Intel)

Der amerikanische Chipriese Intel mit Zentrale im kalifornischen Santa Clara bleibt weiterhin in der Krise stecken. Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres rasselte der Umsatz des Konzerns im Vergleich zur selben Vorjahresperiode gleich um 36 Prozent auf 11,7 Milliarden Dollar nach unten. Das war sogar noch etwas schlechter als die Entwicklung im Schlussquartal 2022, damals gab es ein Minus von 32 Prozent.

Zudem weist Intel einen historisch hohen Nettoverlust von 2,8 Milliarden Dollar aus. Vor einem Jahr ist bei den Kaliforniern noch ein Gewinn in Höhe von 8,1 Milliarden Dollar zu Buche gestanden. Finanzchef David Zinsner kommentierte, die Bruttomargen seien "klar unter akzeptablem Niveau".

Umsatzrückgänge von über 35 Prozent gab es in beiden grossen Sparten des Unternehmens. Dabei bekam Intel bei Prozessoren für Personalcomputer die Abschwächung des Marktes nach dem Hype während der Pandemie in voller Härte zu spüren. Und aber auch bei Halbleitern für Netzwerkrechner (Server) hat sich der Markt deutlich abgeschwächt. Hier leidet Intel zudem unter der verstärkten Konkurrenz des Wettbewerbers Advanced Micro Devices (AMD) und leistete sich Patzer bei der Entwicklung von neuen Produkten, die zu Verzögerungen führten. Gelsinger sagte jetzt, im PC-Markt sehe er Anzeichen für eine Stabilisierung. Im Servergeschäft sei die Talsohle aber noch nicht erreicht. Zum Plan des Intel-Chefs gehört nun unter anderem, Intel stärker zu einem Auftragsfertiger für andere Chip-Anbieter zu machen. Dabei will der Konzern auch die Kapazitäten in Europa mit einer Fabrik in Deutschland ausbauen.

Für das laufende zweite Quartal kalkuliert das Intel-Management mit einem Umsatz von 11,5 Milliarden bis 12,5 Milliarden Dollar. Das würde einem Minus von bis zu 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen.