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Der US-Chipriese Intel hofft für den Durchbruch seiner superflachen Laptops auf die Hilfe des Weihnachtsmanns. "Es wird spannend wie sich das vierte Quartal entwickelt", sagte Deutschlandchef Christian Lamprechter im Reuters-Gespräch auf der Internationalen Funkausstellung am Freitag in Berlin. Bisher sei die Akzeptanz der sogenannten Ultrabooks bei den Kunden weltweit eher mäßig, räumte er ein.

In Mitteleuropa liege der Absatz über dem Durchschnitt. "Das ist eine langfristige Entwicklung, da braucht man Geduld. Eine neue Kategorie kann man nicht in sechs Monaten etablieren", sagte der Manager. Der Markt warte zudem auf das neue Microsoft-Betriebssystem Windows 8, das im Oktober herauskommen soll.

Intel setzt zusammen mit traditionellen Computer-Herstellern wie Hewlett-Packard, Asus, Acer und Lenovo auf Ultrabooks als Gegengewicht zu Tablet-PCs. Die Amerikaner hatten das Rennen um den Einzug in diese mittlerweile sehr populären Geräte gegen den britischen Chipentwickler ARM verloren. Nun entwickelt Intel entgegen seiner Gewohnheit vollständige Computer, um eine Absatzplattform für seine Chips zu schaffen.

Nach und nach kommt Intel nun auch ins Geschäft mit Smartphones. Die Chips aus Kalifornien galten wegen ihres vergleichsweise hohen Stromverbrauchs lange als ungeeignet für den Einsatz in Smartphones. Mittlerweile setzen Firmen wie die chinesische ZTE und Lenovo die Halbleiter ihn ihren Apparaten aber ein. "2012 galt es Fuß zu fassen", sagte Lamprechter. Große Hersteller als Abnehmer sollen folgen. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran. 2013 kommen wir sicher ins Volumensegment."

Ein Funkchip zum Empfang des neuesten Mobilfunkstandards LTE lässt indes weiter auf sich warten. Intel hatte eigens für die Technologie das Mobilfunkgeschäft des bayerischen Halbleiter-Herstellers Infineon übernommen. Die Empfangschips würden allerdings erst dann ausgeliefert, wenn sie global in allen LTE-Netzen universell einsetzbar seien, um Skaleneffekte bei der Produktion zu nutzen. "Wir wissen, dass wir in einigen Bereichen nicht die ersten auf dem Markt sind", räumte Lamprechter ein.

Die Deutsche Telekom vermarktet ab Oktober ein Samsung -Gerät, um seinen Kunden Zugang zum superschnellen Mobilfunkinternet zu verschaffen, das schon in weiten Teilen Deutschlands verfügbar ist. Die Entscheidung der Telekom für die Asiaten gilt als Indiz dafür, dass Apples neues iPhone 5, das für den Herbst erwartet wird, weiterhin keine europäischen LTE-Netze nutzen kann.



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