Intel-Headquarters im kalifornischen Santa Clara (Bild:Intel)

Der US-Prozessoren-Riese Intel mit Zentrale im kalifornischen Santa Clara hat der ostdeutschen Stadt Magdeburg den Standortzuschlag gegeben, wo das neue Mega-Chip-Areal errichtet werden soll. Wie Intel-Chef Pat Gelsinger verkündet hat, würden 17 Milliarden Euro in den Bau zweier Halbleiter-Werke investiert werden. "Es wird die grösste Investition in der Geschichte Sachsen-Anhalts", erklärte dessen Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Sie werde das Land komplett umgestalten. Damit verhilft nach Tesla ein weiterer US-Konzern dem Osten Deutschlands zu neuer Blüte.

Magdeburg setzte sich als Standort unter anderem gegen Dresden durch, wo schon Bosch, Infineon und Globalfoundries Chipfabriken haben. Wirtschaftsminister Robert Habeck sprach von einem wichtigen Impuls in schwierigen Zeiten, der zeige, dass Deutschland attraktiv für Innovationen und Investitionen sei.

Intel befindet sich mitten in der aktuellen Chipkrise, die vor allem Autokonzerne und Technologiefirmen umtreibt, auf einem nie dagewesenen Expansionskurs. Neben Magdeburg will der Konzern ein neues Forschungszentrum in Frankreich errichten sowie in Italien, Polen und Spanien und Irland investieren, wo Intel das bisher einzige Europa-Werk betreibt. Vom Design über Produktion bis zur Montage sollen künftig alle Schritte in Europa erfolgen können.

Vor allem in Irland will Intel laut Gelsinger auch Aufträge anderer Firmen bedienen und damit den größten globalen Auftragsfertigern TSMC und Samsung mehr Konkurrenz machen. Insgesamt sollen in Europa zunächst 33 Milliarden Euro fliessen, in den kommenden zehn Jahren sollen es sogar bis zu 80 Milliarden Euro sein. Zusätzlich dazu zieht Intel bereits ein Mega-Fabrikareal in Ohio hoch, was zunächst 20 Milliarden Dollar kostet, und kauft den Chiphersteller Tower Semiconductor aus Israel für 5,4 Milliarden Dollar.

Aktuell werden noch mehr als zwei Drittel aller modernen Halbleiter in Asien hergestellt. Das soll nach dem Willen der EU-Kommission wie auch den USA, wo ebenfalls an einem milliardenschweren Förderprogramm gearbeitet wird, bald ein Ende haben.



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