Vorerst gibt es kein Instagram für Kinder (Bild: Pixabay/ Webster2703)

Der auf das Teilen von Fotos und Videos ausgerichtete Online-Dienst Instagram hat die Entwicklung einer Plattform für Kinder unter 13 Jahren vorerst auf die lange Bank gelegt. Damit reagiert die Facebook-Tochter auf heftige Kritik und negative Medienberichte. Facebook wolle nun Experten befragen, an den Plänen zu einer Onlineplattform für Zehn- bis Zwölfjährige soll aber grundsätzlich festgehalten werden.

Wie Instagram-Chef Adam Mosseri in einem Blogeintrag betont, glaube man zwar weiterhin, dass es richtig wäre, für Kiner eine spezielle Variante des Foto-Dienstes anzubieten. Zunächst solle es aber ausführlichere Konsultationen mit Experten, Eltern und Politikern geben. "Instagram Kids" sei nie für Kinder jünger als zehn gedacht gewesen, so Mosseri.

Instagram-Eigentümerin Facebook war in den vergangenen Wochen nach einer Serie von Enthüllungsartikeln im "Wall Street Journal" (WSJ) ziemlich unter Druck geraten. Darin hiess es unter Berufung auf interne Facebook-Unterlagen auch, das Online-Netzwerk habe selbst festgestellt, dass die Nutzung von Instagram sich negativ auf die psychische Gesundheit zahlreicher Teenager ausgewirkt habe, vor allem von Mädchen.

Facebook bestreitet diese Darstellung. Pratiti Raychoudhury, Vizepräsidentin des Konzerns und Leiterin der Forschungsabteilung, kritisiert das WSJ, dass die Daten, auf die sich die Zeitung gestützt hatte, kämen von nur 40 jugendlichen Nutzern aus den USA und dem Vereinigten Königreich, was in der Tat eine extrem kleine Samplegrösse für ein Netzwerk mit weit über einer Milliarde Nutzern wäre. Die Auswertung sei nur als Zusatzinformation für interne Gespräche über die häufigsten negativen Wahrnehmungen zu Instagram seitens jugendlicher User gedacht gewesen, schreibt sie in einem Blogeintrag.

Aktuell können Kinder ab dem Alter von 13 Jahren sich offiziell bei Instagram anmelden. Tatsächlich richten sich auch jüngere Kinder oft einen Account ein und geben dabei ein falsches Geburtsdatum ab. Facebook will das Problem mit einer angepassten Version für sie ohne Werbung und mit mehr Kontrolle durch die Eltern angehen. Für das seit längerer Zeit bekannte Projekt gab es aber bereits Gegenwind unter anderem von Kinderschutz-Organisationen.