Indonesische Kinder: Gehen mitunter lieber ins Internet-Cafe als in die Koranschule (Bild: Pixabay/Ramadhan Notonegoro)

In einem Dorf in Indonesien ist der drahtlose Internetzugang aus Sorge um die Moral der Jugend eingeschränkt worden. Auslöser dafür war, dass Jugendliche beim Pornoschauen statt beim Koranunterricht erwischt wurden. In der Folge wies die Verwaltung der Ortschaft Curee Baroh rund ein halbes Dutzend Cafes an, ihre Angebote zur günstigen Nutzung von WLAN-Netzen sofort einzustellen.

Medienberichen zuolge hatten die Lokalbetreiber für fünf Stunden Internetnutzung umgerechnet gerade einmal 19 Cent verlangt. Minderjährige wurden demnach nun dabei erwischt, wie sie sich in den Internet-Cafes Pornowebsites ansahen, statt in die Koranschule zu gehen. "Früher haben Kinder nach den Abendgebeten den Koran zitiert, aber seit es WLAN gibt, hängen sie stattdessen in diesen Lokalen herum", begründete Ortsvorsteher Helmiadi Mukhtaruddin die Anordnung. "Sie schauen sich pornografische Bilder und andere Seiten an, die sehr schädlich für ihre Moral sind."

Der 900-Einwohner-Ort Curee Baroh liegt in der Provinz Aceh. Sie ist die einzige Region in dem bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Erde, in dem das islamische Recht der Scharia angewendet wird. Die Provinz war in der Vergangenheit in die Schlagzeilen geraten, weil eine Reihe von aus islamischer Sicht rechtswidrigen Handlungen wie Glücksspiel, Alkoholkonsum und Homosexualität mit Peitschenhieben bestraft wurden.