In Deutschland laufen 32 Millionen Windows-Computer noch immer unter dem Betriebssystem Windows 10. Das sind rund 65 Prozent aller Geräte in deutschen Haushalten. In Österreich sind es 63 Prozent, in der Schweiz 56 Prozent. Im gesamten DACH-Raum sind es 35 Millionen Rechner. Das Support-Ende für das bald zehn Jahre alte System ist für den 14. Oktober 2025 angekündigt. Das neuere Windows 11 läuft in Deutschland aktuell auf rund 33 Prozent der Geräte (16,5 Millionen Geräte). Weiterhin gibt es da noch über eine Million Windows-Dinosaurier, die mit Windows 8.1, 8, 7 oder sogar XP laufen.
"Es ist fünf vor zwölf, um ein Security-Fiasko für das Jahr 2025 zu vermeiden. Wir raten allen Anwendern dringend, nicht bis Oktober zu warten, sondern umgehend auf Windows 11 umzusteigen oder ein alternatives Betriebssystem zu wählen, falls ihr Gerät nicht auf das neueste Windows-Betriebssystem aktualisiert werden kann. Andernfalls setzen sich Nutzer erheblichen Sicherheitsrisiken aus und machen sich anfällig für gefährliche Cyberangriffe und Datenverluste", meint der IT-Sicherheitsexperte Thorsten Urbanski vom Security-Spezialisten Eset.
"Unternehmen sollten frühzeitig den Umstieg planen. Eine Verlängerung des Supports ist kostspielig. Die Geräte einfach weiterlaufen zu lassen ist grob fahrlässig. Gerade diese veralteten Systeme sind anfälliger für Cyberangriffe. Schlimmstenfalls sind diese Computer der Ausgangspunkt für Datenverluste, Spionage- und Ransomware-Attacken. Im Schadensfall können Versicherungen sogar die Regulierung verweigern, da der Stand der Technik nicht eingehalten wurde", so Urbanski weiter.
Die Situation sei gefährlicher als beim Support-Ende von Windows 7 Anfang 2020, betont der Experte zudem. "Bereits vor dem offiziellen Datum setzten Ende 2019 nur noch rund 20 Prozent der Anwender auf Windows 7. Bereits über 70 Prozent hatten das neue Windows 10 im Einsatz. Die aktuelle Situation ist brandgefährlich. Cyberkriminelle kennen diese Zahlen sehr genau und warten nur auf den Tag des Support-Endes."
Rund 65 Prozent aller Anwender in Deutschland haben Windows 10 auf ihren Computern installiert. In absoluten Zahlen ausgedrückt, sind dies rund 32 Millionen Rechner. Auch in Österreich (63 Prozent) und der Schweiz (56 Prozent) setzt die Mehrheit der Nutzer noch auf das auslaufende Betriebssystem. Insgesamt sind dies für den gesamten DACH-Raum über 35 Millionen Geräte. Derzeit veröffentlicht Microsoft noch regelmässig Sicherheitsupdates für Windows 10. Am 14.10.2025 ist jedoch Schluss damit. Neu entdeckte Sicherheitslücken werden nicht mehr geschlossen. Dies macht die Geräte anfälliger für Malware und Cyberangriffe. Ohne Updates fällt es Kriminellen leichter, sensible Daten wie Bankverbindungen oder Passwörter abzugreifen.
Auch Unternehmen sollten reagieren
Microsoft hat bereits angekündigt, dass es einen erweiterten, kostenpflichtigen Support für Windows 10 geben wird. Neu ist, dass auch Privatanwender diesen Service kaufen können. Die Kosten sind allerdings hoch und steigen mit jedem Jahr der Nutzung um das Doppelte. Auch im Unternehmensbereich sind gerade veraltete Systeme ein Hauptziel für Cyberkriminelle. Daher sollten die Verantwortlichen frühzeitig den Umstieg planen. Geräte mit nicht mehr unterstützter Software sind anfälliger für Angriffe.
Neben Gefahren wie Datenverlust, Spionage- sowie kostspieligen Ransomware-Angriffen drohen zudem laut Eset Kompatibilitätsprobleme mit moderner Soft- und Hardware, was die Produktivität beeinträchtige. Unternehmen riskierten auch Verstösse gegen geltende Datenschutzbestimmungen, was rechtliche Konsequenzen und einen Vertrauensverlust bei Kunden nach sich ziehen könne, so Eset.
Sicherheitstipps der Eset-Experten
- Windows aktualisieren: Die neueste Windows-Version, auch wenn die Umstellung zunächst schwerfällt. Alte Versionen wie Windows 7 oder XP sind ein hohes Sicherheitsrisiko und sollten dringend ersetzt werden. Auch der Umstieg von Windows 10 sollte schon geplant werden. Eset empfiehlt einen schnellstmöglichen Wechsel zu Windows 11. Alternativ könne auch eine Linux-Distribution eine gute Option sein, besonders für ältere Hardware.
- Regelmässige Updates installieren: Nicht nur das Betriebssystem, sondern auch die Geräte-Firmware und alle installierten Programme stets auf dem neuesten Stand halten. Automatische Updatefunktion wenn möglich aktivieren. Regelmässig überprüfen, ob neue Updates verfügbar sind.
- Sicherheitssoftware einsetzen: Eine moderne Internet Security Software ist unverzichtbar. Diese sollte E-Mails, Webseiten, Wechselmedien wie USB-Sticks, den Arbeitsspeicher und Netzwerkschnittstellen auf Schadsoftware überprüfen. Ein Exploit Blocker ist wichtig, um Schutz zu bieten, wenn noch kein Update für eine Sicherheitslücke verfügbar ist. Lösungen wählen, die auch eine cloudbasierte Schutzebene vorweisen. Diese hilft bei der Abwehr noch unbekannter Bedrohungen.
- Admin-Rechte minimieren: Im Alltag mit eingeschränkten Benutzerrechten arbeiten. Admin-Rechte nur verwenden, wenn es unbedingt notwendig ist.
- Regelmässige Backups: Daten regelmässig auf externen Speichermedien oder in einer sicheren Cloud speichern, um im Falle eines Angriffs oder Systemausfalls vorbereitet zu sein.