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Laut Rolf Schaub, Leiter Informatik-Ausbildung GIBM und Präsident des neuen "ICT-Scouts & Campus Fördervereins" haben Projekte wie die Kampagne IT-Dreamjob aufgezeigt, dass die IT-Branche selber etwas gegen den Fachkräftemangel unternehmen muss. Leider sei es so, dass die Berufsleute der ICT als "Nerds" verrufen seien und sich gerade junge Frauen kaum als geeignet betrachten.

Dies entgegen aktuellen wissenschaftlichen Studien. Was in den Köpfen stecke, könne kaum verändert werden – doch es gehe. Für Schaub beginnt die Talentförderung deshalb da, wo sie sich entwickeln: Kurz vor der Pubertät seien die Glaubenssätze für die Berufswahl noch offen und das Interesse für viele Aspekte des Lebens gegeben, betont er.

Laut Schaub ist die Idee zum "ICT-Scouts & Campus Förderverein" bereits Ende des Jahres 2011 entstanden, als er als Leiter der IT-Abteilung und Mitglied der Schulleitung der Gewerblich-industriellen Berufsfachschule Muttenz (GIBM), auf den zu Ende gehenden Gender-Tag zurück blickte. Der Gender-Tag war ein Projekt, welches versuchte junge Frauen für die IT-Berufe zu begeistern. Schaub fragte sich, wie man talentierte Frauen nachhaltig und sicher in die IT-Branche einführen könne. Er fand eine passende Parallele im Fussball. Hier werden Talente schon früh aktiv gesucht und gezielt gefördert. Das gleiche Prinzip müsste sicher auch für IT-Talente möglich sein. Denn wissenschaftliche Untersuchungen belegten nicht nur, dass Frauen genauso, wenn nicht sogar besser für die Informatik talentiert seien.

Somit war die Idee geboren und nach Monaten der Konzeption und Planung ist der "ICT-Scouts und Campus Förderverein" aus der Taufe gehoben worden. Neben Rolf Schaub als Präsidenten sitzen auch noch Elisabeth Maier (Vizepräsidentin Chief Technology Officer, CLS Communication), Daniel Th. Gertsch (Aktuar Dozent für IT-Security HF, Fachlehrer IT/BWL GIBM), Corinne Meier (Teamleitung Stv. Office Systems Manor), Eva Schaffner (Wiss. Mitarbeiterin, Stab Amtsleitung, AfBB BL) sowie Niklaus Gruntz (Ehem. Leiter AfBB BL) im Gründungsvorstand.

Wie der Verein in einer Aussendung betont, leiste dieses Projekt durch die gezielte Talentsuche und –förderung an der Basis und auf allen Schulniveaus nicht nur einen wesentlichen Beitrag für den Wirtschaftsstandort Schweiz, sondern auch für die Qualität einer ganzen Branche. Dies sichere mitunter die globale Konkurrenzfähigkeit und auch viele Arbeitsstellen hier zu Lande. Das Interessen an dem Projekt sei in der breiten Wirtschaft auf grosses Interesse gestossen.

Dass sich ein Binnenland wie die Schweiz nicht erlauben könne, in einem so wichtigen Wirtschaftszwei wie die Informatik global ins Hintertreffen zu kommen, habe auch die Politik, oder besser gesagt Politikerinnen aus Basel-Stadt und Basel-Landschaft erkannt, heisst es in der Aussendung weiters. Für Nationalrätin Elisabeth Schneider-Scheiter etwa stehe die Nachwuchsförderung der ICT weit oben auf ihrer Traktandenliste und sie werde am 8. Mai 2014 das Konzept von ICT-Scouts & Campus an der Sondersession der Politik und Wirtschaft vorstellen. Auch vom Bundesrat werde das Thema wahrgenommen. Die Basler Ständerätin Anita Fetz, ebenso Förderverein Beirätin, werde dem Bundesrat Johann Schneider Amman das Konzept näher vorstellen und den Bundesrat auf die Wichtigkeit der gezielten Talentförderung in einer Matchentscheidenden Branche hinweisen.

Öffentlicher Anlass
Der "ICT-Scouts & Campus Förderverein" organisiert zu diesem Thema auch eine öffentliche Veranstaltung. Sie trägt den Titel "ICT Talente dringend gesucht! - Nachwuchsmangel: Wie sichert ein Branche ihre Zukunft?"
Wann: Dienstag, 13. Mai 2014, 17.30 Uhr
Wo: Landratssaal, Rathausstrasse 2, Liestal
Programm:
18.15 Uhr: Präsentation ICT-Scouts & Campus Förderverein, Rolf Schaub
18.30 Uhr: Podiumsgespräch mit:
Anita Fetz, Organisationsberaterin und Ständerätin BS
Prof. Manfred Vogel, Institut für Informatik, FHNW
Alain Gut, Director Public Sector, IBM Switzerland
Henri Gassler, Director HR, Endress+Hauser Flowtec
Christoph Buser, Direktor, Wirtschaftskammer BL (TBC)
Moderation: Thomas Brenzikofer, I-Net Innovation Networks