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Fast 50 Jahre nach dem ersten Mainframe-Computer hat IBM eine neue Generation dieses Grossrechners eingeführt. Der zEnterprise EC12, kurz zEC12, soll die wachsenden Mengen an sensiblen Daten bei Unternehmen und Behörden bewältigen und zum Beispiel Geldautomaten und Einwohnermeldeämter mit Daten versorgen.

Der neue Grossrechner laufe mit dem weltweit schnellsten Prozessor, der mit 5,5 Gigahertz getaktet und massgeblich im IBM-Labor in Böblingen in Deutschland mitentwickelt worden sei, sagt IBM-Sprecher Hans-Jürgen Rehm.

Das neue System enthält unter anderem einen manipulationsresistenten kryptografischen Co-Prozessor (Crypto Express4S), der für die Absicherung von Transaktionen und sensiblen Daten zuständig ist. Der Kryptoprozessor enthält eine neue vom IBM Forschungszentrum in Rüschlikon entwickelte Firmware, die die Sicherheitsanforderungen verschiedener Branchen und Regionen abdecken soll. Zum Beispiel könne er dazu konfiguriert werden, digitale HQ-Signaturen zu unterstützen, die für Anwendungen im Umfeld intelligenter Pässe, Ausweise und gesetzlicher Onlineanwendungen eingesetzt werden. Damit lassen sich bisherige handschriftliche Unterschriften, wie von der EU und häufig im öffentlichen Sektor benötigt, ersetzen.

Die Virtualisierungseigenschaften des Mainframe machen das System den Angaben zufolge besonders geeignet für den Einsatz in Private-Cloud-Umgebungen. Kunden können dabei tausende verteilter Systeme auf Linux auf einem zEC12-System konsolidieren und dabei ihre IT-Betriebskosten (Strom, Fläche, Softwarelizenzen, Systems Management) deutlich senken, verspricht Big Blue. Beispielsweise könne das zEC12-System besonders attraktive TCA (Total Cost of Acquisition)-Kosten für Linux-Konsolidierungsprojekte von Datenbank-Workloads im Vergleich zu Wettbewerbsplattformen bieten. Ein einzelnes zEC12-System könne auch die Kapazität eines Multiplattform-Rechenzentrums in einem System abdecken, heisst es.

IBM ist Marktführer bei 1964 eingeführten Mainframe-Systemen, von denen weltweit etwa 5.000 installiert sind. Weitere Hersteller sind Fujitsu und Oracle. Mainframes sind besonders grosse Server, die darauf ausgelegt sind, höchstmögliche Ausfall- und Datensicherheit zu bieten.

Grosse Internetunternehmen wie Google und Amazon müssen ebenfalls riesige Datenmengen bewältigen, setzen dafür aber verteilte Serverfarmen ein, Rechenzentren mit vielen kleineren Standardservern.



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