In Deutschland sind Medienberichten zufolge Hunderte von PolitikerInnen von einem Hackerangriff betroffen. Demnach sollen bereits vor Weihnachten persönliche Daten und Dokumente wie private Chats und Kreditkarteninformationen über den Kurzbotschaftendienst Twitter geleakt worden sein. Bemerkt wurde das Ganze allerdings erst am Donnerstagabend.
Wie etwa das RBB Inforadio und die "Bild"-Zeitung meldet, sind PolitikerInnen aller im deutschen Bundestag vertretenen Parteien mit Ausnahme der AfD vom betroffen. Desweiteren auch andere Prominente und Journalisten. Veröffentlicht wurden den Berichten zufolge noch andere persönliche Daten wie etwa gescannte Personalausweise, Briefe bis hin zu Urlaubsfotos, parteiinterne Dokumente wie Bewerbungsschreiben für Parteitage und interne Kommunikation. Ersten Mutmassungen zufolge verschafften sich die Hacker über das E-Mail-Programm Outlook einen Zugang zu den Daten. Aufgrund der hohen Zahl und Diversität der Daten könnte es mehrere Quellen geben. Politisch brisante Dokumenten dürften bei den geleakten Daten „im Zuge einer ersten Durchsicht“ laut RBB allerdings nicht enthalten sein.
Wer hinter dem Angriff steckt, welches Motiv es gibt und wann die Angriffe gestartet wurden ist noch völlig unklar. Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) tausche sich nun mit Geheimdiensten anderer Staaten aus. Laut „Bild“ steht neben China besonders Russland im Verdacht. Auch eine Kooperation Russlands mit rechtsextremen deutschen Gruppen sei nicht auszuschliessen, schreibt die Zeitung. Die Daten wurden offenbar bereits in den Wochen vor Weihnachten in Form eines Adventkalenders von einem Twitter-Account mit angeblich über 17.000 Followern verbreitet. Es könnte sich dabei allerdings auch um einen Fake-Account handeln, denn es sei sonst rätselhaft, warum keiner der Follower Notiz von den geleakten Daten nahm und darauf reagierte, analysierte RBB. Der Betreiber des Accounts, der mittlerweile gesperrt wurde, befinde sich in Hamburg. Im Datensatz tauchten auch eine Faxnummer, eine E-Mail-Adresse und mehrere Briefe von und an die deutsche Kanzlerin Angela Merkel auf.
