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Der einst marktführende Mobiltelefon-Hersteller HTC verliert gegenüber Mitbewerbern global seine Überlegenheit. Die Umsätze des taiwanesischen Unternehmens sind im zweiten Quartal um 27 Prozent gefallen. Der Konzern befürchtet auch im dritten Quartal ein einbrechendes Geschäft.

Dieser Fall entspricht der Hälfte der gesamten Einnahmen der vergangenen drei Monate. Damals waren die Umsätze noch auf ihrem Höhepunkt. Zudem ist der Aktienkurs seit 2011 um 70 Prozent gesunken.

Der extreme Umsatzverlust wirft nicht nur die Frage auf, was das Management verabsäumt hat, sondern auch, ob es im Konkurrenzkampf zwischen Samsung und Apple überhaupt noch einen dritten Gegner geben kann. Laut Daniel Chang von Macquarie steuert die Smartphone-Industrie auf ein Sandwich typisches Szenario zu, in welchem Samsung und Apple die klaren Gewinner sind.

"Produkte von Samsung haben nicht nur die klare Ambition, Apple zu übertreffen, sondern stellen aufgrund ihrer positiven Entwicklung auch eine vergleichbare Alternative zu Apple dar. Ausserdem investiert Samsung mehr Geld und einen grösseren Aufwand als HTC in seine Werbung", sagt Karim Taga, Managing Director von Arthur D. Little Austria. Nichtsdestotrotz habe HTC zur enormen Entwicklung von Android beigetragen, der Hersteller anderer Betriebssysteme nicht folgen konnten.

Folglich sind für einen solchen Konkurrenzkampf nicht nur die Herstellung innovativer Produkte, sondern auch die erfolgreiche Vermarktung und die Entstehung einer treuen Kundschaft entscheidend. Laut Pierre Ferragu, Analyst bei Bernstein, investieren Apple und Samsung viermal so viel wie HTC in den Verkauf von Smartphones. Nomura-Analyst Aaron Jeng zufolge haben die anderen Handyhersteller bessere Beziehungen zu Einzelhändlern, erhalten mehr Marketing-Unterstützung als HTC und weisen deshalb eine breitere Vertriebsbasis auf.