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Der taiwanesische Smartphone-Hersteller HTC hat es im Moment nicht besonders leicht. Konkurrenten wie Samsung schiessen ein Flaggschiff nach dem anderen auf den Markt und machen Umsätze, von denen HTC aktuell nur träumen kann. CEO Peter Chou soll schon vor einiger Zeit angekündigt haben, das Unternehmen zu verlassen, wenn sich das HTC One als Flop herausstellen sollte.

In einem Interview mit dem "Wall Street Journal" dementiert er diese Aussage allerdings. Er denke im Moment gar nicht daran, HTC zu verlassen. Neben Verspätungen bei der Auslieferung des aktuellen Smartphones, hat HTC auch mit dem Abgang zahlreicher hochrangiger Mitarbeiter zu kämpfen. Diese äußern sich nach dem Verlassen des Unternehmens regelmäßig über die Herausforderungen, denen sie gestellt waren.

Seit 2011 ist der Marktanteil der Taiwanesen am Smartphone-Markt von 9,3 Prozent auf 2,5 Prozent gesunken, der Aktienwert hat seit seinem Hoch im Jahr 2011 80 Prozent seines Wertes eingebüßt. Anteilhaber Yuanta Financial Holdings meint, HTC hätte viele Fehler gemacht, vor allem was Preisgestaltung und Verwirrung um Produkte betrifft. Die letzten Monate hätten deutliche Verbesserungen gebracht.

Peter Chou wird intern aber immer wieder kritisiert. Er sei ein Visionär, aber er auch ein schwieriger Chef, der noch in letzter Sekunde Änderungen anordnet. Aber Vorstandsmitglieder wollen Chou nicht einfach so absägen. Einsichtig ist er immerhin und gesteht auch Fehler in der Vergangenheit ein. Jetzt gehe es darum, die Marke neu aufzubauen.

Helfen soll dazu auch ein verdoppeltes Marketing-Budget und bessere technische Ausrüstung der Smartphones. Vor allem will man jetzt effizienter arbeiten und sich auf weniger Produkte konzentrieren. Es hätte laut Chou zu wenig strategische Entscheidungen gegeben. Im ersten Schritt habe man deshalb Ableger in anderen Ländern wieder nach Taiwan geführt. Die personellen Abgänge seien durch eine strategische Neuorientierung bedingt. Viele seien gegangen, aber viele auch geblieben. Als Problem sieht Chou das nicht.