thumb

Der US-IT-Riese Hewlett Packard Enterprise (HPE) mit Sitz im kalifornischen Palo Alto hat neue Branchenlösungen für den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Unternehmen lanciert, die beispielsweise bei Nachfrageprognosen unterstützend wirken oder die Prozesse im Vertrieb ergänzen können. Ausserdem präsentiert HPE mit dem neuen System HPE Apollo 6500 Gen10 ein High-Performance-Computing-System, das das Training von Deep-Learning-Modellen um den Faktor drei beschleunigen soll.

Nach Ansicht von HPE ist das Training eines Deep-Learning-Modells ein iterativer Prozess, der High-Performance-GPU-Beschleuniger benötigt. Diese Modelle laufen in parallelen Architekturen, die mehrere Aktionen gleichzeitig ausführen müssen. Durch den Support von insgesamt acht Nvidia Tesla V100 GPUs könne das HPE Apollo 6500 Gen10 System das Training deutlich beschleunigen und so könnten Anwender die Modelle schneller zur Anwendung bringen, verspricht der Konzern aus dem Silicon Valley und Schweizer Niederlassung in Dübendorf.

Für eine hohe Bandbreite und eine schnellere Kommunikation zwischen den acht GPUs hat HPE den NVLink Interconnect von Nvidia in das Deep-Learning-System integriert. Damit werde ein bis zu zehn Mal schnellerer Datenaustausch im Vergleich zu traditionellen PCIe-Gen3-Verbindungen sichergestellt, betont HPE. Das Systemdesign des HPE Apollo Gen10 bietet zudem verschiedene Konfigurations- und Topologie-Optionen, und kann damit für verschiedene Workloads angepasst werden. Das System soll ab Mai dieses Jahres verfügbar werden, heisst es.

Teil von neuen Diensten und Produkten sind auch die HPE Digital Prescriptive Maintenance Services, über die Anwender Probleme von Industrieanlagen und Maschinen automatisiert beheben können. Für die Digital Prescriptive Maintenance kombiniert HPE Dienstleistungen wie Beratung, Machbarkeitsnachweis und Implementierungsberatung und liefert dazu auch entsprechende Technologien und Referenzarchitekturen, die von HPE selbst oder von Partnern stammen können.

So werden zunächst alle relevanten Datenquellen des Unternehmens wie etwa Echtzeit- und Batch-Daten von IoT-Geräten, Rechenzentren und aus der Cloud gesammelt. Anhand dieser Daten werden dann wiederum Modelle trainiert, die dann zum Beispiel für die Fehlervorhersage oder für das Aufdecken von Anomalien verwendet werden können. Das neue Angebot wird ab Juni über Pointnext verfügbar sein.

Zudem bietet HPE den Artificial Intelligence Transformation Workshop, der Unternehmen bei dem Einstieg in Projekte mit künstlicher Intelligenz unterstütze. Bei dem Workshop können auch mögliche Anwendungen erarbeitet werden.

Derzeit wagen sich nur wenige Unternehmen an KI-basierte Projekte. Doch Branchenbeobachter wie Gartner oder PricewaterhouseCoopers gehen von einem deutlichen Marktwachstum aus. So prognostiziert PwC ein Wachstum des globalen Bruttosozialproduktes von 15,7 Milliarden US-Dollar bis 2030 durch den Einsatz von KI.

"Globale Technologie-Giganten investieren bereits massiv in KI, aber der Grossteil der Unternehmen hat Probleme, KI-Anwendungsfelder zu identifizieren und die notwendigen Infrastrukturen dafür aufzubauen. Dadurch wird die Schere zwischen Vorreitern und Nachzüglern immer grösser“, konstatiert Beena Ammanath, Global Vice President für Artificial Intelligence bei HPE Pointnext. Hier versuche HPE mit den neuen Services und neuen Systemen gegenzusteuern. HPE biete nicht nur KI-Komponenten, sondern komplette KI-Lösungen: von der Strategieberatung über massgeschneiderte Technologien bis hin zu einem starken Partner-Ökosystem, betont Ammanath.

28235-28235hpebeenaammanathglobalvicepresidentaibeihpepointnext20180321.jpg
Die Schere zwischen Vorreitern und Nachzüglern im KI-Einsatz werde immer grösser, konstatiert Beena Ammanath, Global Vice President für Artificial Intelligence bei HPE Pointnext (Bild: zVg)