Der Hotelsuchmaschinenbetreiber Trivago wurde in Australien wegen Irreführung von Verbrauchern verurteilt. Die Suchmaschine zeigt, anders als behauptet und beworben, nicht die günstigsten Hotels an, sondern die, von denen das Unternehmen die höchsten Provisionen bekommt.

Das sagte der Vorsitzende der australischen Wettbewerbs- und Verbraucherschutzkommission (ACCC), Rod Sims, schon letzten Sommer und klagte das Unternehmen. Wie Medien berichten, hat sich das zuständige Gericht jetzt dieser Ansicht angeschlossen und das Unternehmen eines Verstoßes gegen Verbraucherschutzgesetze für schuldig befunden. In der Urteilsbegründung heißt es, Trivago würde Angebote ausblenden, die nicht eine bestimmte Umsatzschwelle für den Suchmaschinenbetreiber erreichen. Das Gericht befand zudem, dass Trivago etwa durch die Verwendung unterschiedlicher Farben bei den Hotelpreisen die Konsumenten irregeführt hat. Dadurch wären die Preise eines Standardzimmers mit denen eines Luxuszimmers im selben Hotel verglichen worden.

Die Höhe der Strafe soll in einer späteren Anhörung festgelegt werden, Trivago wolle das Urteil prüfen, so ein Unternehmenssprecher. Dieses gebe „neue Hinweise“ darauf, wie Suchergebnisse von Vergleichsportalen in Australien darzustellen seien. Man arbeite daran zu verstehen, wie sich diese Entscheidung auf die Gestaltung der Website auswirkt.

Sims zeigt sich erfreut: „Trivago verdient sein Geld mit den Provisionen der Werbekunden. Sie räumen Angeboten Vorrang ein, die die höchsten Provisionen bringen. Deshalb werden die Suchenden auf Seiten gelenkt, die Trivago am meisten nutzen und nicht zum versprochenen günstigsten Angebot.“

Trivago ist ein 2005 gegründetes deutsches Unternehmen und vor rund drei Jahren an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet worden. Der Aktienkurs ist in der Vergangenheit drastisch eingebrochen. Gegenwärtig ist das Unternehmen noch gut eine Milliarde US-Dollar wert, nach dem Börsengang waren es drei Milliarden. Mehrheitsaktionär ist Expedia, ein Konkurrent der Plattform booking.com.