Deutliche Verluste: Crealogix (Bild:Crealogix)

Die auf digitales Banking fokussierte Crealogix mit Hauptsitz in Zürich muss für das erste Halbjahr des Geschäftsjahrs 2021/2022 einen Umsatzrückgang zur Kenntnis nehmen. Zudem haben die fortlaufende Umstellung des Geschäftsmodells von Lizenzen auf das SaaS-Mietmodell (Software as a Service) und höhere Investitionen in die Produktentwicklung die Profitabilität belastet. Mittelfristig eröffneten das SaaS-Geschäft und die Investitionen dem Fintech-Spezialisten jedoch neue Geschäftsfelder, gibt sich Crealogix in einer Aussendung zuversichtlich.

Konkret belief sich der Verlust in dem per Ende Dezember 2021 abgeschlossen Halbjahr vor Goodwill-Abschreibung auf 7,7 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte ein Fehlbetrag von 2,7 Millionen resultiert.

Den Angaben zufolge habe Crealogix zuletzt die Investitionen in die Produkteentwicklung deutlich erhöht: Insgesamt seien 30 Prozent des Umsatzes investiert worden, betonte das Unternehmen in der Mitteilung. Im Vorjahr waren es im selben Zeitraum nur 18 Prozent gewesen.

Der Gesamtumsatz der Zürcher hat sich im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahrs um 7,2 Millionen Franken auf 45,4 Millionen Franken reduziert. Die wiederkehrenden Umsätze lagen laut Aussendung bei 25,4 Millionen Franken, was einem Anteil von 56 Prozent am Gesamtumsatz entspreche. Damit habe Crealogix den Anteil wiederkehrender Umsätze zum wiederholten Mal steigern (Vorjahr: 50 Prozent) können. Auch der SaaS-/Hosting-Umsatz legte demnach um 8 Prozent zu und machte 32 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Die höheren Einnahmen aus dem SaaS-Geschäft seien hauptsächlich auf die Aufträge der Förderbanken in Deutschland zurückzuführen.

Die hohen Entwicklungsausgaben belasteten auch das Betriebsergebnis (Ebitda), das bei -3,8 Millionen Franken lag. Zusätzliche Sparmassnahmen hätten die hohen Ausgaben nicht vollständig kompensieren können. Zudem hätten die die anhaltenden Reisebeschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie die Neukundenakquisition in allen Regionen erschwert.

Dank der hohen Produktinvestitionen habe Crealogix neue Kundenlösungen wie das Funding Portal bei den Förderbanken in Deutschland erfolgreich in Betrieb nehmen können. Das Unternehmen verantwortet bei fünf Förderbanken zusätzlich das Hosting und den Betrieb. Weitere Institute sollen in den kommenden Monaten dazukommen. Zudem habe Crealogix den Kundenstamm im Nahen Osten erfolgreich erweitert, bestehende Kunden in der Schweiz hätten ihre Lösungen erweitert.

Im zweiten Halbjahr des laufenden Fiskaljahres erwartet Crealogix einen höheren Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr. Die zweite Jahreshälfte sei generell umsatzstärker und die getätigten Zusatzinvestitionen in das Produktportfolio liefen aus, heisst es. Für das Geschäftsjahr 2022/2023 erwartet Crealogix dann eine "substanziell verbesserte Ebitda-Marge", vorausgesetzt, dass die geopolitische Situation sich nicht weiter verschlechtert.



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