Österreichs Funkamateure haben durch die Corona-Pandemie Hochbetrieb, da es anders als in vielen Hobby-Bereichen beim Funkbetrieb keinen Lockdown oder Einschränkungen gibt. Seit Mitte März sind die Funker auf Kurzwelle, VHF- und UHF-Frequenzbändern vermehrt zu hören. Es haben sich Funkrunden etabliert, an denen täglich rund 250 Funkamateure aus beinahe allen Bezirken Österreichs teilnehmen. Sie verstehen sich als Backup bei einem Kommunikations-Blackout.

Die Funkrunden dienen dem Test der eigenen Funkanlage und Notstromversorgung, der Feststellung der Ausbreitungsbedingungen wie auch der Übung des Betriebsverfahrens für Not- und Katastrophenfunkverkehr. Auch der digitale Backbone der Funkamateure (= HAMNET) wird vermehrt für Videokonferenzen und die Übertragung von Standort- und Wetterdaten (= APRS) genutzt.

Das Back-up für den Kommunikations-Blackout ist bereit, freut sich der Österreichische Versuchssenderverband (ÖVSV) in einer Aussendung. Denn in dieser besonderen Situation mit Ausgangsbeschränkung, reduzierter Wirtschaftsleistung und zunehmendem Risiko für Ausfälle von kritischer Infrastruktur sei der Amateurfunk mit seinen rund 6000 Stationen in Österreich ein wichtiger Bestandteil der Resilienz Österreichs. Alle Funkamateurinnen und Funkamateure bilden so gemeinsam eine zusätzliche Kommunikationsinfrastruktur, die im Not- und Katastrophenfall Kommunikation in jeder Region Österreichs ermöglicht.

Der ÖVSV ist ein nicht auf Gewinn ausgerichteter, gemeinnütziger, österreichweit tätiger Verein. Er ist das österreichische Mitglied der International Amateur Radio Union (IARU), des weltweiten Verbandes aller nationalen Amateurfunkverbände. Laut Telekommunikationsgesetz (TKG) ist der Amateurfunkdienst unter anderem auch ein Dienst für die Durchführung von Not- und Katastrophenfunkverkehr.

https://www.oevsv.at/

Mobile Funkstation (Kevin Morgan Pixabay )