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Herkömmliche Festplatten arbeiten mit der Polarisierung von metallischen Körnern über magnetische Felder, um Inhalte zu speichern. Forscher der britischen University of York arbeiten nun an einem neuen Verfahren, das auf Wärmee setzt. Dies könnte die Kapazität der Datenträger in Zukunft beträchtlich erhöhen und ermöglicht theoretisch Schreibgeschwindigkeiten von mehreren Terabyte pro Sekunde.

Die Geschwindigkeit einer Festplatte hängt unter anderem von der Stärke des verwendeten Magnetfeldes ab. Je intensiver dieses ist, desto schneller funktioniert die Umkehrung der Pole. Die Wissenschaftler beschreiten nun neue Wege und versuchen, die gleichen Veränderungen über die Verwendung kurzer Hitzestösse zu erzielen. Mit Erfolg, wie Projektleiter Thomas Ostler erklärt. "Statt auf ein Magnetfeld, haben wir auf wesentlich stärkere, interne Kräfte gesetzt und Information mit Hitze gespeichert. Diese Methode erlaubt das Aufzeichnen mehrerer Terabyte pro Sekunde, hundert Mal schneller als heutige Festplattentechnologie", erklärt er. "Und ohne dem magnetischen Feld ist auch der Energieverbrauch geringer."

Die theoretisch mögliche Schreibgeschwindigkeit konnten die Forscher längst noch nicht erreichen, jedoch erreichten sie immerhin einen Wert von 200 Gigabyte pro Sekunde. Die Methode erlaubt es zudem, die magnetischen Körner enger anzuordnen, was eine Vergrösserung der Datenträger-Speicherkapazität bei gleicher Oberfläche erlaubt. Das Forscherteam hat dazu auch ein Paper im Journal "Nature Communications" veröffentlicht.

Über den derzeit aktuellen "Serial ATA Revision 3.0"-Standard erreichen die schnellsten Festplatten in der Praxis Übertragungsraten von rund 600 Megabyte pro Sekunde, wobei hier die Nand-basierten Solid-State-Disks im Spitzenfeld liegen. Diesen wird auch der kommende SATA-Express-Standard zugute kommen. Dieser soll den sekündlichen Transfer von bis zu 1,6 Gigabyte an Daten erlauben. Dieser könnte noch dieses Jahr bereits in ersten Produkten implementiert werden.