Die Esa-Sonde "Solar Orbiter" ist erfolgreich an Bord einer Atlas V 411 Rakete von Cape Canaveral in Florida (USA) in Richtung Sonne gestartet. Das Institut für Weltraumforschung in Graz steuerte wichtige Geräte zur Mission der Untersuchung der Sonnenwinde bei. Der Bordcomputer für das Radiowelleninstrument, Teile des Magnetometers und die Antennenkalibrierung stammen aus Graz.

Die Sonde wird sich den Polregionen der Sonne bis auf 42 Millionen Kilometer nähern. So nahe war noch nie ein menschengemachtes Instrument an unserem Heimatstern (die Entfernung zur Erde beträgt rund 150 Millionen Kilometer). Der spezielle Titan-Hitzeschild muss dabei Temperaturen von rund 500 Grad Celsius absorbieren, um die empfindlichen Messgeräte zu schützen. Die Annäherung an die Sonne erfolgt durch mehrere Venus-Umrundungen und wird mehrere Jahre dauern. So soll der Orbiter erst 2030 die Pole des Sterns erreichen. Die größte Entfernung zur Erde wird bei 300 Millionen Kilometern liegen, ein Radiosignal wird dann 16,5 Minuten zur Erde brauchen.

Das fast 1,5 Milliarden Euro teure Projekt der Nasa und Esa wird vom Europäischen Raumflugkontrollzentrum von Darmstadt aus gesteuert. Neben der Erforschung der Sonnenwinde sollen auch weniger bekannte Regionen der Sonne, wie deren Pole, unter die Lupe genommen werden.

Der Start: https://www.youtube.com/watch?v=Qcpk5XV6SGA Mission und Bau des Orbiters: https://www.youtube.com/watch?v=Y8h6btTJDMQ

Start Solar Orbiter (Bild ESA)