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Die grosse Gefahr des Scheiterns für Unternehmen liegt in der Unfähigkeit, innovative Ideen schnell in neue Produkte, Dienstleistungen und Strategien umzusetzen. Dies geht aus dem soeben veröffentlichten Report "Innovating in the Exponential Economy" der Cass Business School und von VMware hervor, der die Kluft zwischen der Entstehung einer Idee und ihrer Umsetzung in Unternehmen in ganz Europa untersucht

Laut dem Report ist es für Unternehmen notwendig, ein Klima der Risikobereitschaft und der Experimentierfreudigkeit zu schaffen und weniger auf kurzfristige Strategien zu setzen. Die aktuelle Entwicklung habe eine Kultur hervorgebracht, die rasch zum Erfolg führende Massnahmen (sogenannte "Quick-Win-Initiativen“) gegenüber strategischeren Initiativen bevorzuge, obwohl letztere erfolgversprechender seien.

Der Report zeigt auf, dass Geschäftsentscheidungen reversibel sind und es kontraproduktiv für ein Unternehmen sein könne, auf die komplette Ausarbeitung einer Idee zu warten, bevor mit der Umsetzung gestartet werde. Aufgrund der heutigen Marktsituation mit ihrer Unvorhersehbarkeit und dem massiven Tempo dürften Unternehmen nicht erst auf sämtliche Belege und Nachweise warten, bevor sie eine neue Idee vorantreiben. Auch bei der Umsetzung der Idee müsse Flexibilität gewährleistet werden, um diese angesichts unterschiedlicher Entwicklungen und Veränderungen anpassen zu können. Anstatt die Idee komplett auszuarbeiten und anschliessend nach einem starren Plan umzusetzen, sollten Experimentieren und Improvisieren eine wichtige Rolle spielen.

Der Autor des Reports, Professor Feng Li, Head of Technology and Innovation Management an der Cass Business School, postuliert: "Die Digitalisierung zwingt Unternehmen dazu, ihre eigene Organisation, Unternehmens- und Innovationskultur sowie die Ideenumsetzung und Bewertung zu überdenken. Es ist schwierig, die Zukunft vorherzusagen, und viele neue Ideen laufen Gefahr, noch vor ihrer Umsetzung bereits wieder veraltet zu sein. Meine Recherchen zeigen, dass ein Zusammenspiel der Faktoren Unternehmensführung, -kultur und Technologie notwendig ist, um innovative Ideen im erforderlichen Tempo zu verwirklichen."

Ein weiteres Ergebnis des Reports ist, dass die Umsetzung innovativer Ideen eine exakte Zeitplanung erfordert – weder zu früh noch zu spät, genau der richtige Zeitpunkt sei entscheidend. Ausserdem sei es wichtig, das strategische Ziel im Auge zu behalten und sich nicht von einem sogenannten "Hype“ ablenken zu lassen.

Neue Vorgehensweisen erforderten von Unternehmen zudem eine Anpassung ihrer Strategien und Ziele, damit diese sich an den zugrundeliegenden oft unbewussten Werten der Mitarbeiter orientieren, so die Studie. Ausserdem seien für den Erfolg von Innovationen Risiken – und damit einhergehend oft auch ein Scheitern – unvermeidlich. Allerdings erfüllten viele traditionelle Risikomanagementsysteme diesen Zweck nicht mehr. Allein die Bewertung der in die Innovationen geflossenen greifbaren Investitionen, wie Geld und Zeit oder deren konkrete Ergebnisse, wie die Anzahl neuer Produkte, könne die Innovationskraft hemmen. Der Bewertungsmassstab sollte folglich entsprechend der Strategie angepasst werden, um sicherzustellen, dass Ideen nicht verworfen werden, bevor sie auf Geschäftsziele einzahlen.

"Flexibilität und die Fähigkeit, sich schnell an neue Bedingungen anzupassen, sind in der heutigen digitalen Welt für Unternehmen unerlässlich", kommentiert Ralph Budil, Senior Business Solutions Strategist bei VMware Schweiz. "Nur mit innovativem Denken und der Fähigkeit, Ideen schnell in die Tat umzusetzen, können erfolgreiche Geschäftsergebnisse erzielt werden. Eine offene Innovationskultur trägt dazu bei, dass die Mitarbeiter wissen, wie sie sich beteiligen und ihren Beitrag leisten können. Grundlage hierfür ist letztendlich eine Technologieplattform, auf der Apps entwickelt, verwaltet und über jede Cloud, auf jedem Gerät ausgeführt werden können."