Der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2019 wurde der Wissenschaftsjournalistin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim und dem Wissenschaftsjournalisten Prof. Harald Lesch zuerkannt.

Die Jury zeichnet damit zwei Wissenschaftsjournalisten aus, die - so in ihrer Begründung - in ihren Fernsehsendungen, im Internet und auf Diskussionspodien mit großem Erfolg wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich machen, sie in gesellschaftliche und politische Debatten einordnen und damit Desinformationen vorbeugen. Dies sei umso notwendiger in Zeiten, in denen Propagandisten von alternativen Fakten und gefühlten Wahrheiten Wissenschaft und Journalismus in die Ecke zu drängen suchen.

Mit ihrer lebendigen Sprache, mit ihrer unbändigen Lust und Neugier, auch komplexe Themen für ihre Zuschauer zu entschlüsseln, öffneten sie den Zugang zur Wissenschaft für viele Bürger. Mai Thi Nguyen-Kim und Harald Lesch seien keine Hüter des Privilegs Wissen. Mit ihren Sendungen und Blogs laden sie die Zuseher ein, am Wissen teilzuhaben und vor allem die Wege zu wissenschaftlichen Ergebnissen zu erkunden.

In ihren YouTube-Kanälen präsentieren sie nachprüfbare wissenschaftliche Ergebnisse, nachlesbare Quellen und transparente wissenschaftliche Methoden. Aber sie zeigen auch, dass Wissenschaft fehlerbehaftet sein kann und nicht, wie auch der Qualitätsjournalismus, nach Bestätigung von Gewissheiten sucht. Sie gehen Widersprüchen nach, bleiben kritisch und zweifeln.

Wissenschaft und den Journalismus als Instrumente zu sehen, die Welt zu erhalten und sie nicht zu zerstören, ist ganz im Sinne von Hanns-Joachim-Friedrichs, der am Ende seines Berufslebens in Zusammenarbeit mit der National Geographic Society durch die ZDF - Fernsehserie ,,Wunderbare Welt" führte. In seinem letzten Interview im Spiegel sagte er: ,,Die Sendung hat eine grüne Botschaft: Wenn der Mensch sich weiter so bemüht, dann kriegt er auch das (die Welt) noch kaputt".

Dr. Mai Thi Nguyen-Kim (Bild zvg)