Bild: Karsten Bergmann auf Pixabay

Die Hamburger Hafenbehörde (Hamburg Port Authority/ HPA) setzt künftig auf eine Quanten-inspirierte Technologie, um die Warenströme zu beschleunigen und damit Staus und die entsprechenden Emissionen zu reduzieren. Dazu habe die HPA zusammen mit Fujitsu die Potenziale des vom japanischen Elektronikriesen entwickelten Digital Annealers 2 für dieses Ziel analysiert und ausgelotet, heisst es in einer Aussendung dazu.

Anstelle einer lokal adaptiven Ampelsteuerung an einzelnen Kreuzungen soll der Digital Annealer nun das gesamte System optimieren. Dies führe insgesamt zu kürzeren Wartezeiten der Schiffe, Lkws und Transporter, bis sie be- oder entladen werden, sodass alle Akteure der Lieferkette schneller agieren und damit letztenendlich Emissionen einsparen könnten.

Laut den eigenen Angaben von Fujitsu habe die HPA mit dem Digital Annealers unter anderem 15 Prozent kürzere Fahrzeiten von Pkws und Lkws in der Lieferkette erreichen können, einen schnelleren Weg zur Arbeit für die Mitarbeitenden errechnen können und die CO2–Emissionen von Lkws und Pkws verringern können. Weiters gäbe es nun kürzere Umschlagzeiten für Containerschiffe, schnellere Warentransporte, einen effizieteren Umschlag von Lkws auf dem begrenzten Gelände der HPA sowie insgesamt deutlich weniger Staus im Hafenbereich.

In Hamburg sei dies eine Weltpremiere: ein ganzheitlicher Weg zur Optimierung jener Teile der Infrastruktur, die – wie Strassen, Kreuzungen und Brücken – mit Ampeln versehen seien. Implementiert werde die Lösung in einem geografisch eng eingegrenzten Umfeld, das nur schwer ausgebaut werden könne und zudem durch den ständigen Druck hoher Zusatzkosten bei Überschreiten der Be- und Entladezeiten sowie maritimen Besonderheiten wie etwa dem Tidenhub gekennzeichnet sei.

Bei der Realsierung des Projektes seien die Akteure von HPA und Fujitsu von der Technischen Universität Graz mit ihrem Forschungsschwerpunkt Verkehrsplanung und Strassenverkehrstechnik während des gesamten Prozesses unterstützt worden, heisst es in der Mitteilung weiters.

Beim Digital Annealer von Fujitsu handelt es sich um eine von Quantenphänomenen inspirierte Rechenarchitektur, die es den Nutzern ermöglichen soll, komplexe kombinatorische Optimierungsprobleme mit einer Geschwindigkeit zu lösen, die deutlich höher sein soll als die von Allzweckcomputern, ohne die mit Quantencomputern typischerweise verbundenen Komplikationen.



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