Der Stephansdom in Wien (Bild: Pixabay/ Leonhard Niederwimmer)

In der Nacht von Dienstag auf Mitwoch wurden zahlreiche Bewohner der Wiener Innenstadt durch die Glocken des Wiener Stephansdoms aus dem Schlaf gerissen. Laut dem Dompfarrer Toni Faber war aber nicht wie ursprünglich angenommen ein IT-Fehler Schuld an dem ungeplanten Geläut, sondern ein Hackerangriff.

Berichten zufolge setzte das Gebimmel vergangene Nacht um 2.11 Uhr ein und dauerte etwa 20 Minuten. Der ebenfalls geweckte Dompfarrer habe den Lärm dann persönlich abschaltete, so Michael Prüller, Pressesprecher der Erzdiözese Wien. Auf Social Media wurde laut der Gratiszeitung "Heute" der nächtliche Lärm heiss diskutiert.

Dem Sprecher zufolge habe sich der Angreifer über die Firewall Zugang verschafft und ausgenutzt, dass für die Fernwartung eine Internetverbindung mit der Innsbrucker Glockenfirma besteht. Der Hacker startete zunächst das sogenannte Festgeläute im Südturm und danach das barocke Geläute im nördlichen Heidenturm. Die Pummerin habe nicht geläutet, diese sei auch nicht mit dem Internet verbunden.

Wie Faber wissen lässt, sei er von Kardinal Christoph Schönborn angerufen worden, habe das Telefon aber erst beim zweiten Anruf gehört, als er selbst durch die Glocken bereits geweckt worden war. Es sei ihm gelungen, die Glocken "händisch" über ein Tablet zu stoppen. Am Nachmittag habe man die Glocken dann vom normalen Netz genommen und eine feste VPN-Leitung installiert. Üblicherweise beginnt die erste Glocke des Stephansdoms erst um kurz nach 7.00 Uhr Früh zu läuten.