Wirecard-Sitz in Aschheim (Bild: Wikipedia/ Leo Molatore/ CCO)

Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Wirecard Sales International Holding (WDSI) versucht der gerichtlich bestellte Insolvenzverwalter, der Rechtsanwalt Michael Jaffé, den Verkauf der von der WDSI gehaltenen, internationalen Beteiligungen der Wirecard-Gruppe weiter zu forcieren. Laut Jaffé seien zahlreiche Investoren an einem Erwerb der rumänischen Tochter interessiert und dürften in der kommenden Woche verbindliche Angebote abgeben.

Grosses Interesse bestünde auch an indonesischen Töchtern sowie an dem Geschäft in Vietnam, lässt der Rechtsanwalt via Aussendung wissen. Für diese lägen mehrere indikative Angebote vor. Auch Gesellschaften in Singapur sollen unter den Hammer kommen, ein eigens bestellter Manager dafür braucht aber noch den Segen der Behörden.

Zur Erinnerung: Wirecard hatte im Juni dieses Jahres Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Wirecard-Vorstand seit 2015 Scheingewinne auswies. Der Schaden für die kreditgebenden Banken und Investoren könnte sich auf 3,2 Milliarden Euro summieren. Seit einiger Zeit stehen die Einzelgesellschaften des Konzerns nun zum Verkauf, die Erlöse sollen den Gläubigern zugute kommen. In Brasilien meldete Jaffé vor gut zwei Wochen einen ersten Verwertungserfolg, dem die Aufseher im Land aber noch zustimmen müssen.



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